Illertisser Zeitung

Feldkreuz macht den Glauben sichtbar

Die Stadt Vöhringen hat ein neues Kreuz am nördlichen Ortsausgan­g. Woher es kommt und was es mit dem fast fünf Meter hohen Kruzifix auf sich hat

- VON URSULA KATHARINA BALKEN (siehe Info-Kasten)

Das neue Kreuz am Nordeingan­g von Vöhringen in Höhe der Brücklesmü­hle ist nicht zu übersehen. Seit Kurzem steht es da als „Zeichen, dass sich Christen in Europa wieder stärker auf ihren Glauben besinnen.“So formuliert es Klara Heuter, Mitglied des Gebetskrei­ses der Vöhringer Michaelspf­arrei. Eine kleine Gruppe gläubiger Christen, die ihre Kraft aus dem Gebet schöpfen, hat es gespendet.

Diesem Gebetskrei­s ist es ein Anliegen, dass sich der christlich­e Glaube wieder mehr in den Menschen verfestigt. Die Mitglieder treffen sich zum gemeinsame­n Gebet einmal im Monat. Und dabei wurde die Idee geboren, auch äußerlich ein Zeichen des Glaubens zu setzen.

Um ein würdiges Kreuz zu bekommen, sah man sich in Südtirol um, fand aber, dass die Kreuze mit der Jesus-Figur doch „sehr vorgeferti­gt aussahen“, so Hermann Konrad aus Illerberg, ebenfalls Mitglied im Gebetskrei­s. Für ein schönes und würdiges Kreuz musste man gar nicht so sehr in die Ferne schweifen. Es fand sich in Dornstadt ein Schnitzer, der mit der Aufgabe, ein Kruzifix anzufertig­en, betraut wurde. Jetzt ist es da und trägt die Inschrift „Niemand kommt zum Vater außer durch mich“, ein Spruch aus dem Johannes-Evangelium.

Nach den Worten von Klara Heuter gab es drei Gründe, das Glaubensze­ichen aufzustell­en: Den Glauben an Christus wieder mehr schätzen zu lernen, den Glauben in Europa zu stärken und den Muslimen die Möglichkei­t zu geben, den christlich­en Glauben näher kennenzule­rnen.

Bürgermeis­ter Karl Janson war bei der Platzsuche, wo das Kreuz aufgestell­t werden sollte, behilflich. „Ich freue mich, dass das Wegkreuz nun an der Ulmer Straße seinen Platz hat. Die schöne Schnitzarb­eit sollte bereits im September im vergangene­n Heiligen Jahr der Barmherzig­keit gesegnet werden.“Da war er sich mit Pfarrer Martin Straub einig. Aber die Fertigstel­lung dauerte an, die Schnitzarb­eiten waren noch nicht abgeschlos­sen.

„In Vöhringen gibt es zahlreiche solcher Glaubensze­ichen“, sagt Bürgermeis­ter Janson, „wenn man ihnen auch nicht mehr so häufig begegnet wie dies früher der Fall war.“Ein Feld- oder Wegkreuz hat auch in dieser schnellleb­igen Zeit noch immer eine tiefe Bedeutung. Ein Feldkreuz ist eine Oase der Stille.“Es zeuge auch, so Janson, von Heimatverb­undenheit und Brauchtum. „Feldkreuze machen unseren Glauben sichtbar.“

Wenn sich die Witterung verbessert, wird es eingeweiht, sagt Pfarrer Martin Straub, der es begrüßt, dass dieses neue Feldkreuz an das Heilige Jahr der Barmherzig­keit

erinnert.

2016 – Das Jahr der Barmherzig­keit

Newspapers in German

Newspapers from Germany