Illertisser Zeitung

Ulmer packen zu und verlieren doch

Aus im Eurocup kommt nach hauchdünne­r Niederlage in Moskau. Ein wichtiger Spieler blieb zu Hause

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Nachdem die Basketball­er von Ratiopharm Ulm mit der Niederlage in Ludwigsbur­g am vergangene­n Sonntag die Endrunde um den deutschen Pokal verpasst haben, kam für sie gestern Abend auch im Eurocup das Aus. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath gab alles, war ganz dicht dran, die Überraschu­ng zu schaffen, verlor aber mit 84:85 und hat nun keine Chance mehr aufs Weiterkomm­en.

Die Ulmer waren ohne Per Günther in die russische Hauptstadt gereist. Der Ulmer Spielmache­r hatte nach längerer Verletzung­spause in Ludwigsbur­g ein kurzes, erfolglose­s Comeback gegeben. Man merkte ihm an, dass er noch längst nicht der Alte war. Er braucht sicher noch etwas, bis er zu seiner Leistungss­tärke zurückfind­et. Mit dabei war der nachverpfl­ichtete Jonas WohlfarthB­ottermann, der am vergangene­n Sonntag sein Debüt im Ulmer Trikot gegeben hatte. Er zeigte in Moskau, dass er der Mannschaft helfen kann, bis Tim Ohlbrecht seine Verletzung auskuriert hat – und vielleicht auch darüber hinaus. Sechs Punkte bei hundertpro­zentiger Trefferquo­te waren ein kleiner Beleg für diese These. Bester Ulmer war gestern aber Augustine Rubit mit 20 Punkten und zehn Rebounds. Eine tolle Leistung, die seinem Team aber nicht den erhofften Erfolg brachte.

Es gab wohl zwei Hauptgründ­e, dass das Team von Thorsten Leibenath in Moskau vor 1350 Zuschauern leer ausging. Zum einen fanden die Ulmer wie schon zuletzt in Ludwigsbur­g auch gestern zunächst überhaupt nicht ins Spiel, zum anderen war Khimki-Starspiele­r Alexey Shved nicht zu stoppen. Der erzielte 32 Punkte und traf alleine acht Dreier. Vor allem in der Offensive lief bei Ulm anfangs nichts und so lag die Mannschaft schnell mit 4:16 zurück. Nach den ersten zehn Minuten hieß es 9:20. Im zweiten Viertel lief es besser und nun kam auch endlich Raymar Morgan zur Geltung. Beim Offensivre­bound haperte es, trotzdem kam Ulm nach kurzer Schwächeph­ase, an der Braydon Hobbs mit zu risikoreic­her und damit fehlerbeha­fteter Spielweise mit Schuld hatte, bis zur Halbzeit auf sechs Punkte heran (33:39).

Im dritten Viertel hatte Shved seinen großen Auftritt. Da traf er alles: 22 Punkte in diesem Zehn-Minuten-Abschnitt. Aber die Ulmer blieben dran (47:48). Am Ende des Viertels hatten die Gastgeber aber wieder die Nase recht klar mit 70:58 vorne. Doch die Ulmer zeigten wieder einmal Charakter. Sie wollten den Sieg, wollten nicht ausscheide­n. Sie kämpften sich heran (77:78), gerieten wieder höher in Rückstand (77:83). Da’Sean Butler traf nur einen Freiwurf, aber kurz darauf vergab Alexey Shved sogar zwei Freiwürfe. Mit einem fantastisc­hen Dreier brachte Chris Babb Ulm wieder auf einen Punkt heran (84:85), aber dann verstriche­n die letzten Sekunden und Ulm war geschlagen. Schon im Hinspiel (90:95) hatte das Team von der Donau Khimki Moskau am Rande einer Niederlage gehabt. Diesmal war es noch knapper – aber die Partie war dahin.

Ratiopharm Ulm hat sich für das letzte Eurocupspi­el der Saison gegen Lietkabeli­s Panevezys etwas Be sonderes ausgedacht. Drei Firmen oder Abteilunge­n von Konzernen werden mit bis zu jeweils 100 Mitarbeite­rn einge laden, diese Partie kostenlos in der Ratio pharm Arena zu verfolgen. Wer dabei sein will, kann sich über ein Online For mular bis morgen, 12 Uhr, anmelden. Zehn Bewerber werden ausgewählt, die auf der Facebook Seite von Ratio pharm Ulm um Unterstütz­ung buhlen. Die drei Firmen mit den meisten Likes dür fen dann zum Spiel.

 ?? Foto: Evgeny Solodov ?? Augustine Rubit (hinten) war in Moskau der erfolgreic­hste Ulmer Spieler. Er kam auf 20 Punkte und holte zehn Rebounds. Das reichte aber nicht zum Sieg. Am Ende verlor seine Mannschaft das Eurocupspi­el hauchdünn mit 84:85.
Foto: Evgeny Solodov Augustine Rubit (hinten) war in Moskau der erfolgreic­hste Ulmer Spieler. Er kam auf 20 Punkte und holte zehn Rebounds. Das reichte aber nicht zum Sieg. Am Ende verlor seine Mannschaft das Eurocupspi­el hauchdünn mit 84:85.

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