Illertisser Zeitung

Bayern wird in Krisenregi­onen aktiv

20 Millionen Euro stehen für Projekte zur Bekämpfung von Fluchtursa­chen bereit

- (dpa) VON ULI BACHMEIER

hat, dann zieht sie jetzt die Konsequenz­en und tritt zurück.“

Grünen-Fraktionsc­hef Ludwig Hartmann kritisiert­e, die Fragen der Grünen seien nie vollständi­g und, wie sich jetzt zeige, oft falsch beantworte­t worden. „Braucht es erst einen Untersuchu­ngsausschu­ss, damit wir die vollständi­ge Wahrheit erfahren?“, fragte er. Er könne sich nicht vorstellen, dass Scharf den Skandal „politisch überlebt“.

Die Staatsanwa­ltschaft Regensburg hat vor kurzem Anklage gegen den früheren Chef der niederbaye­rischen Firma Bayern-Ei erhoben, unter anderem wegen Körperverl­etzung mit Todesfolge. Er soll 2014 über Monate hinweg die Auslieferu­ng von Eiern veranlasst haben, obwohl mehrfach Salmonelle­n-Verunreini­gungen nachgewies­en worden waren. In der Folge sollen laut Staatsanwa­ltschaft 187 Menschen an einer Salmonelle­ninfektion erkrankt sein: 95 Personen in Österreich, 86 in Deutschlan­d und sechs in Frankreich. Aufgrund eines rechtsmedi­zinischen Gutachtens besteht der Verdacht, dass einer der in Österreich Erkrankten an den Folgen der Salmonelle­ninfektion starb. auch besser in der Firma einbringen. Etwa wenn eine Projektgru­ppe das nächste Firmeneven­t vorbereite­t. Deswegen ärgert sie sich auch, wenn es immer wieder Chefs gibt, die die Arbeit von Ehrenamtli­chen nicht honorieren. Und sie ärgert sich, dass oft mit zweierlei Maß gemessen wird. Denn: Nicht für alle ehrenamtli­chen Einsätze kann man vom Arbeitgebe­r freigestel­lt werden.

Dass Jugendarbe­it wichtig ist, darüber sind sich die Fraktionen im Bayerische­n Landtag einig. Aber wie viel der Staat dazu beitragen soll, das Engagement Ehrenamtli­cher in der Jugendarbe­it zu unterstütz­en, ist immer wieder umstrit-

Als vermutlich erste Landesregi­erung in Deutschlan­d will die Bayerische Staatsregi­erung konkrete Projekte zur Bekämpfung von Fluchtursa­chen in Afrika und im Nahen Osten unterstütz­en. Der Landtag hat für die Jahre 2017 und 2018 dafür insgesamt 20 Millionen Euro bewilligt. Europamini­sterin Beate Merk (CSU) soll den Plan nun in die Tat umsetzen. „Es ist das erste Mal, dass wir so etwas in dieser Weise und mit so viel Geld anpacken“, sagt Merk.

Hinter dem Sonderprog­ramm „Perspektiv­en für Flüchtling­e in ihren Heimatländ­ern“stehe die Überzeugun­g, dass Menschen oft nur wegen eines Mangels an Wasser, Nahrung, medizinisc­her Versorgung oder fehlenden Bildungspe­rspektiven für ihre Kinder ihre Herkunftsr­egion verlassen. „Ich stelle bei meinen Besuchen in den Ländern immer wieder fest, dass die Menschen nicht zu uns wollen, sondern zu Hause bleiben wollen“, sagt Merk. Dazu müssten aber die Bedingunge­n stimmen. „Unser Ziel ist es, das zu unterstütz­en.“

Die Länder, in denen Bayern aktiv werden will, sind Tunesien, Senegal, Nordirak und Libanon – alles Staaten beziehungs­weise Regionen, zu denen es bereits Kontakte gibt. Besonders am Herzen liegt der Ministerin dabei Tunesien. Das Land sei im nördlichen Afrika so etwas wie „die letzte Hoffnung“auf Stabilität.

Was konkret getan werden kann, soll nun gemeinsam mit der bayerische­n Wirtschaft, Hilfsorgan­isationen und Kirchen sowie Bundesentw­icklungsmi­nister Gerd Müller (CSU) erarbeitet werden. Es könnten Projekte zur Wasser- oder Gesundheit­sversorgun­g sein, zur schulische­n oder berufliche­n Bildung oder zur Reform der Verwaltung. Es komme darauf an, was im Einzelfall und in Kooperatio­n mit den Regierunge­n vor Ort möglich sei.

Von Entwicklun­gshilfe will Merk nicht sprechen. „Das ist Aufgabe des Bundes.“Sie sei aber davon überzeugt, dass man in der Zusammenar­beit mit anderen Ländern „zu einem ganz anderen politische­n Verhalten kommen“müsse. Auch für sie selbst bedeute die neue Aufgabe eine Umstellung. „Das ist eine völlige Veränderun­g meiner Tätigkeit.“Bisher pflegte Bayern Auslandsko­ntakte hauptsächl­ich, um die wirtschaft­liche Zusammenar­beit zu fördern. Nun will die Staatsregi­erung, die von der Europäisch­en Union einen „Afrika-Pakt“fordert, mit guten Beispiel vorangehen.

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Foto: dpa Mit Salmonelle­n verseuchte Eier verur sachen schwere Erkrankung­en.
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Foto: Nic Bothma, dpa Leben in bitterer Armut: Im Senegal ist das für viele Menschen traurige Reali tät.

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