Illertisser Zeitung

Wo wollen sich die Illertisse­r treffen?

Um einen neuen Saal ging es gestern im Stadtrat. Viele Fragen blieben offen: Etwa ob es Bedarf gibt. Und ob man sich den Bau leisten kann. Jetzt müssen die Bürger ran

- VON JENS CARSTEN

Es könnte so schön sein: Orchester spielen auf einer großen Bühne, Theaterbes­ucher haben freie Sicht auf die Schauspiel­er und Paare stoßen stilvoll mit ihren Lieben auf das Ja-Wort an. Solche Visionen verbindet manch einer mit einem Bürgersaal – ein neues Veranstalt­ungshaus, das in Illertisse­n gebaut werden könnte. Um diese Idee ging es gestern Abend in einer Sitzung des Stadtrats. Dabei zeigte sich: So bald dürfte der Traum vom neuen Stadtsaal wohl nicht wahr werden. Geht es nach den Räten, dann müssen zuerst einige Fragen geklärt werden.

Das sind vor allem diese: Braucht die Stadt mit ihren ganzen Hallen überhaupt einen weiteren Austragung­sort für Feste und Veranstalt­ungen? Wo könnte der Bürgersaal entstehen? Und: Wie viel Geld kann und will man in des Projekt stecken? An der Suche nach Antworten sollen die Bürger beteiligt werden. Das beschlosse­n die Räte auf Antrag von Ansgar Batzner (Freie Wähler). Zudem sollen Angebote von Firmen eingeholt werden, die Studien zu Auslastung und Wirtschaft­lichkeit eines Veranstalt­ungssaals anfertigen können. Dieser Vorschlag kam von Wilhelm Fischer (CSU).

Zumindest zwei Ideen für einen möglichen Standort gibt es bereits: Wie berichtet, wird nach dem Umzug der Illertisse­r Feuerwehr in einen Platz fänden. Seine Frage: „Welcher Bedarf durch Kultur wird denn noch nicht gedeckt?“. Zuerst müsse geklärt werden, ob Nachfrage besteht. Und dann, ob ein Saal 300, 400 oder gar 500 und mehr Personen Raum bieten soll. Schließlic­h sei darüber zu sprechen, ob man sich den Bau leisten wolle. Wobei Kultur ohnehin ein defizitäre­s Geschäft sei. Das alles wollte Batzner im Dialog mit den Bürgern geklärt wissen und stellte dazu einen Antrag.

Bürgermeis­ter Jürgen Eisen (CSU) pflichtete bei: „Die Bürger müssen auf jeden Fall mitgenomme­n werden.“Zum Thema Stadtsaal bekomme er jedenfalls höchst unterschie­dliche Meinungen zu hören. Man wolle nicht mit anderen Veranstalt­ungsstätte­n in Konkurrenz treten, sagte Eisen. Und fügte hinzu, dass viele Veranstalt­ungen in der Schranne stattfände­n, die meist völlig ausgebucht sei.

Immer wieder kamen die Räte auf eine Sanierung der Aula des Kollegs zu sprechen. Dort gäbe es dann wohl Platz, hieß es. Allerdings wurden die zu erwartende­n Gesamtkost­en von über vier Millionen Euro als zu hoch angesehen. Eine andere Idee hatte Rüdiger Stahl (ÖDP/AB/ Grüne): Die Kollegskir­che verfüge über eine „wunderbare Akustik“und die harten Sitze ließen sich bestimmt polstern, meinte er.

CSU-Mann Fischer richtete den Blick auf die bestehende­n Hallen, von denen einige seiner Einschätzu­ng

Zwei Standorte sind im Gespräch Ein Blick auf die Betriebsko­sten

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Foto: Andreas Brücken Noch ist hier die Illertisse­r Feuerwehr untergebra­cht. Nachdem die Löschkräft­e um gezogen sind, könnte im Umfeld ein Bürgersaal entstehen.

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