Wo wollen sich die Illertisser treffen?
Um einen neuen Saal ging es gestern im Stadtrat. Viele Fragen blieben offen: Etwa ob es Bedarf gibt. Und ob man sich den Bau leisten kann. Jetzt müssen die Bürger ran
Es könnte so schön sein: Orchester spielen auf einer großen Bühne, Theaterbesucher haben freie Sicht auf die Schauspieler und Paare stoßen stilvoll mit ihren Lieben auf das Ja-Wort an. Solche Visionen verbindet manch einer mit einem Bürgersaal – ein neues Veranstaltungshaus, das in Illertissen gebaut werden könnte. Um diese Idee ging es gestern Abend in einer Sitzung des Stadtrats. Dabei zeigte sich: So bald dürfte der Traum vom neuen Stadtsaal wohl nicht wahr werden. Geht es nach den Räten, dann müssen zuerst einige Fragen geklärt werden.
Das sind vor allem diese: Braucht die Stadt mit ihren ganzen Hallen überhaupt einen weiteren Austragungsort für Feste und Veranstaltungen? Wo könnte der Bürgersaal entstehen? Und: Wie viel Geld kann und will man in des Projekt stecken? An der Suche nach Antworten sollen die Bürger beteiligt werden. Das beschlossen die Räte auf Antrag von Ansgar Batzner (Freie Wähler). Zudem sollen Angebote von Firmen eingeholt werden, die Studien zu Auslastung und Wirtschaftlichkeit eines Veranstaltungssaals anfertigen können. Dieser Vorschlag kam von Wilhelm Fischer (CSU).
Zumindest zwei Ideen für einen möglichen Standort gibt es bereits: Wie berichtet, wird nach dem Umzug der Illertisser Feuerwehr in einen Platz fänden. Seine Frage: „Welcher Bedarf durch Kultur wird denn noch nicht gedeckt?“. Zuerst müsse geklärt werden, ob Nachfrage besteht. Und dann, ob ein Saal 300, 400 oder gar 500 und mehr Personen Raum bieten soll. Schließlich sei darüber zu sprechen, ob man sich den Bau leisten wolle. Wobei Kultur ohnehin ein defizitäres Geschäft sei. Das alles wollte Batzner im Dialog mit den Bürgern geklärt wissen und stellte dazu einen Antrag.
Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU) pflichtete bei: „Die Bürger müssen auf jeden Fall mitgenommen werden.“Zum Thema Stadtsaal bekomme er jedenfalls höchst unterschiedliche Meinungen zu hören. Man wolle nicht mit anderen Veranstaltungsstätten in Konkurrenz treten, sagte Eisen. Und fügte hinzu, dass viele Veranstaltungen in der Schranne stattfänden, die meist völlig ausgebucht sei.
Immer wieder kamen die Räte auf eine Sanierung der Aula des Kollegs zu sprechen. Dort gäbe es dann wohl Platz, hieß es. Allerdings wurden die zu erwartenden Gesamtkosten von über vier Millionen Euro als zu hoch angesehen. Eine andere Idee hatte Rüdiger Stahl (ÖDP/AB/ Grüne): Die Kollegskirche verfüge über eine „wunderbare Akustik“und die harten Sitze ließen sich bestimmt polstern, meinte er.
CSU-Mann Fischer richtete den Blick auf die bestehenden Hallen, von denen einige seiner Einschätzung
Zwei Standorte sind im Gespräch Ein Blick auf die Betriebskosten