Von Blutspenden bis Bombenentschärfung
Die Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes aus Vöhringen haben 2016 mehr als 5000 Einsatzstunden geleistet. Warum einige von ihnen an Weihnachten in Augsburg waren
„Nicht reden – helfen!“Dieser dem Gründungsvater des Roten Kreuzes Henri Dunant zugeschriebene Satz passt zu der Arbeit der BRK-Bereitschaft Vöhringen. In ihren Ausbildungsräumen legte Bereitschaftsleiter André Scholz eine stattliche Bilanz vor: 5471 ehrenamtlich geleistete Einsatzstunden sprechen für sich. Die SEG – Schnelle Einsatz Gruppe – war auch bei den dramatischen Ereignissen an Weihnachten gefragt, als in Augsburg eine Bombe entschärft werden musste. Bürgermeister Karl Janson würdigte das Engagement des BRK in Vöhringen und betonte dabei die vorbildliche Jugendarbeit.
Bei den Ehrenamtlichen gehe es darum, durch Aktionen auf die Arbeit des BRK aufmerksam zu machen, sagte Bereitschaftsleiter Scholz. Und er nannte Beispiele, wie die Ferienfreizeit im Sportpark für Kinder, die besonderes Interesse am Rettungswagen zeigten. Das 150-jährige Jubiläum der Vöhringer Feuerwehr war Anlass, über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des BRK zu informieren, angefangen bei der Reanimation über Blutspenden bis hin zu Suchdiensten. Der Bogen spannte sich vom Einsatz bei sportlichen Ereignissen bis hin zum Katastrophenfall. Präsent war die Vöhringer Bereitschaft auch bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Illerberg.
„Dieses Aufgabenspektrum braucht eine große Schar von Helfern“, sagte Scholz. Deshalb widme man sich intensiv dem Nachwuchs. Aber auch Aus- und Weiterbildung nehmen breiten Raum ein. So gab es Grundlehrgänge für die Betreuung, für Technik und Sicherheit und für Kommunikation. Auch das Thema „Psychologische Notfallversorgung“war Ziel einer Ausbildung. Außerdem wurden die Einsatzkräfte im Umgang mit Digitalfunk geschult.
Aktiv war die Vöhringer Bereitschaft auch bei auswärtigen Veranstaltungen, zum Beispiel in der Ratiopharm-Arena, beim Reitturnier in Weißenhorn und beim Flugplatzfest in Illertissen. Hinzu kommen Großveranstaltungen wie der Einsteinlauf in Ulm. Auch der Losverkauf beim Adventsmarkt gehört dazu, „weil der ein wesentlicher Faktor für die Mittelbeschaffung Faktor ist“, erklärte Scholz. Um den Zusammenhalt in der BRK-Gruppe zu stärken, gab es daneben noch kleine Feste und gemeinsame Unternehmungen.
Die SEG war beim Gebäudebrand in Bellenberg im Einsatz, beim Gasaustritt in Memmingen und an Weihnachten bei der Bombenentschärfung in Augsburg. Im Rahmen des Sanitätsdienstes wurde 83 Mal Hilfe geleistet. Das Einsatzspektrum reichte vom Wundschnellverband bis hin zur Erstversorgung und Betreuung von Patienten. Thomas Braun, Zweiter stellvertretender Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes Neu-Ulm, zitierte Henry Ford in Bezug auf die geleistete Arbeit: „Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammen bleiben ist ein Fortschritt und Zusammenarbeit ist ein Erfolg.“
Florian Schaich, Kreisbereitschaftsleiter freute sich, wie gut das BRK Vöhringen nun wieder funktioniere. Es sei gut zu wissen, sich immer auf die Bereitschaften verlassen zu können. Auch Dieter Müller von der Feuerwehr Illerberg lobte die „einwandfreie Zusammenarbeit bei Übungen und die Unterstützung“. Das mache das Hand-in-Hand-Arbeiten so erfolgreich.
Für ihre langjährige Treue zum BRK Vöhringen wurden Michael Holzhauser, Gerhard Häger, Mathilde Haid, Margot Maier, Marianne Wolf, Tobias Erdt, Stefan Pfeifer und Ottilie Harder ausgezeichnet.
Gründer des Roten Kreuzes