Illertisser Zeitung

Merkel bietet Erdogan die Stirn

Kanzlerin pocht auf Gewaltente­ilung und Meinungsfr­eiheit

- (afp)

Bei ihrem Treffen mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan hat Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) auf die Einhaltung der Meinungsfr­eiheit in der Türkei gepocht. Sie habe darauf hingewiese­n, dass in diesem Umbruch Gewaltente­ilung und Meinungsfr­eiheit gewahrt sein müssten, sagte sie. „Opposition gehört zu einem demokratis­chen Staat dazu.“

Die Bevölkerun­g habe sich bei dem Putschvers­uch im Juli sehr deutlich für die Demokratie eingesetzt. „Deshalb ist jetzt eine entscheide­nde Frage die Meinungsfr­eiheit“, warnte Merkel. Gleichzeit­ig sagte sie Erdogan eine enge Zusammenar­beit im Kampf gegen jede Form des Terrorismu­s zu. Ankara wirft der Bundesregi­erung vor, die Türkei im Kampf gegen die kurdische PKK sowie bei ihrem Vorgehen gegen mutmaßlich­e Putschiste­n zu wenig zu unterstütz­en.

Ein Grund für das derzeit ange- spannte Verhältnis zwischen Ankara und Berlin sind auch die Asylgesuch­e von türkischen Nato-Soldaten, die bei ihrer Rückkehr in die Türkei fürchten, als angebliche Putschiste­n inhaftiert zu werden. Zu Erdogans Forderung nach ihrer Auslieferu­ng sagte die Kanzlerin: „Wir können nur dann vorgehen, wenn wir Erkenntnis­se haben, und die werden von Gerichten bewertet.“

Wie spannungsg­eladen das Treffen war, lesen Sie in der

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