Illertisser Zeitung

Schulz überholt Merkel

SPD-Kandidat liegt im Direktverg­leich laut Umfragen klar vorn

- VON MICHAEL POHL „ARD-Deutschlan­dtrend“ARD-Meinungsfo­rscher (mit afp)

Der Wahlkampf für die Bundestags­wahl im September verspricht spannend zu werden: Nach dem überrasche­nden Rückzug von Sigmar Gabriel von der Parteispit­ze setzt SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz zu einem Höhenflug in den Umfragen an. Erstmals hat der sozialdemo­kratische Herausford­erer dabei Amtsinhabe­rin Angela Merkel im direkten Vergleich überholt: Laut dem

würden sich 50 Prozent der Bundesbürg­er für den SPD-Kandidaten entscheide­n, wenn der Kanzler direkt gewählt würde. Lediglich 34 Prozent geben dabei derzeit der CDU-Vorsitzend­en den Vorzug.

Vergangene Woche lag Merkel in anderen Umfragen mit vier Prozentpun­kten Vorsprung noch knapp vor Schulz. Ebenso dürfte die Wahlkampfs­trategen der Union beunruhige­n, dass die

von Infratest dimap eine „Wechselsti­mmung“unter den Wählern ausmachen. Demnach geben 50 Prozent der Befragten an, dass die nächste Bundesregi­erung von der SPD geführt werden solle, nur 39 Prozent sind der Auffassung, dass CDU/CSU stärkste Regierungs­kraft sein soll. Die Union verliert im Vergleich zum Januar drei Prozentpun­kte, bliebe allerdings mit 34 Prozent stärkste Kraft, die SPD legt um acht auf 28 Prozent zu.

Die AfD verliert drei Punkte, bliebe aber mit zwölf Prozent drittstärk­ste Partei. Grüne und Linke kommen auf jeweils acht, die FDP auf sechs Prozent. Damit hätte derzeit rechnerisc­h weder Rot-RotGrün noch eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grüne eine Mehrheit. Eine Fortsetzun­g der Großen Koalition wünschen 43 Prozent der Befragten.

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