Glückliches Bayern
Seehofers Dienstauto »
Den Mächtigen auf die Finger zu schauen, kann auch Spaß machen. Die Deutsche Umwelthilfe zum Beispiel leistet sich Jahr für Jahr den Spaß, die Abgaswerte von Politiker-Autos abzufragen.
Zugegeben: Es ist nicht nur ein Spaß. Politiker sollen Vorbilder sein, auch beim Umweltschutz. Darauf hinzuweisen ist das gute Recht einer Organisation, die sich den Schutz der Umwelt auf die Fahnen geschrieben hat. Und die Meldungen über prominente Abgas-Sünder werden ja auch gerne gelesen – und zwar nicht erst seit ein grüner Ministerpräsident im Autoland Baden-Württemberg mit einem Stern auf der Kühlerhaube durchs Ländle kreuzt.
Dass sich die hohen Abgaswerte der Ministerpräsidenten-Autos auch aus Gründen der Sicherheit ergeben, wird von den Umweltaktivisten allerdings gerne mal verschwiegen. Diese Fahrzeuge sind gepanzert, weil die Menschen, die drinnen sitzen, immer wieder bedroht werden. Deshalb sind diese Autos gut und gerne mal eine Tonne schwerer als normale Autos. Mehr Gewicht bedeutet höheren Spritverbrauch – so einfach ist das.
Trotzdem war es fast schon kindisch von der Staatskanzlei, die Frage nach den Abgaswerten von Seehofers Dienstlimousine nicht zu beantworten. Dass die Umwelthilfe dann auch noch klagt, ist fast schon wieder spaßig. Ein Land, das solche Probleme hat, muss ein glückliches Land sein.