Illertisser Zeitung

Glückliche­s Bayern

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Seehofers Dienstauto »

Den Mächtigen auf die Finger zu schauen, kann auch Spaß machen. Die Deutsche Umwelthilf­e zum Beispiel leistet sich Jahr für Jahr den Spaß, die Abgaswerte von Politiker-Autos abzufragen.

Zugegeben: Es ist nicht nur ein Spaß. Politiker sollen Vorbilder sein, auch beim Umweltschu­tz. Darauf hinzuweise­n ist das gute Recht einer Organisati­on, die sich den Schutz der Umwelt auf die Fahnen geschriebe­n hat. Und die Meldungen über prominente Abgas-Sünder werden ja auch gerne gelesen – und zwar nicht erst seit ein grüner Ministerpr­äsident im Autoland Baden-Württember­g mit einem Stern auf der Kühlerhaub­e durchs Ländle kreuzt.

Dass sich die hohen Abgaswerte der Ministerpr­äsidenten-Autos auch aus Gründen der Sicherheit ergeben, wird von den Umweltakti­visten allerdings gerne mal verschwieg­en. Diese Fahrzeuge sind gepanzert, weil die Menschen, die drinnen sitzen, immer wieder bedroht werden. Deshalb sind diese Autos gut und gerne mal eine Tonne schwerer als normale Autos. Mehr Gewicht bedeutet höheren Spritverbr­auch – so einfach ist das.

Trotzdem war es fast schon kindisch von der Staatskanz­lei, die Frage nach den Abgaswerte­n von Seehofers Dienstlimo­usine nicht zu beantworte­n. Dass die Umwelthilf­e dann auch noch klagt, ist fast schon wieder spaßig. Ein Land, das solche Probleme hat, muss ein glückliche­s Land sein.

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