Eine Moderatorin und ihre P(r)obleme
»
In diesen Tagen, in denen die feministische Frauenzeitschrift ihren 40. Geburtstag feiert, wird es Zeit, auch an dieser Stelle einmal über die Frauen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft zu sprechen. Schließlich hat die Emanzipation zuletzt in keinem anderen Lebensbereich so große Fortschritte gemacht wie im Sport – und im Sportjournalismus.
Als eindrucksvoller Vorreiter erwies sich hier einmal mehr der Fußball. Wir wissen nicht genau, wann es angefangen hat, dass hinreißend schöne junge Frauen den schweißtriefenden Bundesligafußballern am Spielfeldrand ein Mikrofon unter die Nase halten und sich in Gespräche über Foul oder NichtFoul vertiefen. Doch es hat sich bewährt. Im Angesicht ihres bezaubernden Gegenübers kommen selbst die wortkargsten Kicker ins Palavern und lassen sich launige Sprüche entlocken. Im Smalltalk mit einer Frau will Mann ja keinesfalls uncool sein. Dadurch ermutigt hat der Sportsender für die Moderation von Fußball-Formaten ganz gezielt auf die holde Weiblichkeit gesetzt. Als dann gesichert war, dass die männliche Fußball-Fangemeinde nicht rebelliert und zum Boykott auf die Straßen geht, zogen auch die öffentlich-rechtlichen Sender nach. So ist es zu erklären, warum die sehr blonde, sehr hübsche und sehr kommunikationsfreudige Anna Kraft heute beim die Sportreportage moderiert und bei Champions-League-Spielen im Einsatz ist. Die ehemalige Leichtathletin ist der Prototyp der neuen Generation Sportmoderatorinnen, denen neben ihrem Beruf auch die perfekte Selbstvermarktung am Herzen liegt. Nur dadurch kommen wir nun in den Genuss, ihre intimste Problemzone kennenzulernen. Ihren Po! Und weil sie sich um dieses vernachlässigte Körperteil mehr Sorgen macht, als das der geneigte Fernsehzuschauer vermuten dürfte, hat Kraft ein 96 Seiten fassendes Buch über ihren Allerwertesten geschrieben. Der vielversprechende Titel: „Ein Arsch – ein Ziel. Meine Challenge“.
Ohne das Werk gelesen zu haben, können wir nur raten, ob Frau Kraft zum Po-Typ A (braucht mehr Volumen und Festigkeit) oder PoTyp B (braucht mehr Definiertheit) gehörte. Drei Monate hat sie auf alle Fälle knallhart dafür trainiert, ihrem Hinterteil die optimalen Rundungen zu verpassen.
Trainingspläne und Rezepte sind in den Alltag integrierbar, verspricht Frau Kraft. Ausreden gibt es nicht. Anschauungsmaterial dafür um so mehr. Bei werden sie sich die Haare raufen.