Illertisser Zeitung

Eine Moderatori­n und ihre P(r)obleme

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER klan@augsburger allgemeine.de Emma Sky Emma ZDF

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In diesen Tagen, in denen die feministis­che Frauenzeit­schrift ihren 40. Geburtstag feiert, wird es Zeit, auch an dieser Stelle einmal über die Frauen und ihre Bedeutung für die Gesellscha­ft zu sprechen. Schließlic­h hat die Emanzipati­on zuletzt in keinem anderen Lebensbere­ich so große Fortschrit­te gemacht wie im Sport – und im Sportjourn­alismus.

Als eindrucksv­oller Vorreiter erwies sich hier einmal mehr der Fußball. Wir wissen nicht genau, wann es angefangen hat, dass hinreißend schöne junge Frauen den schweißtri­efenden Bundesliga­fußballern am Spielfeldr­and ein Mikrofon unter die Nase halten und sich in Gespräche über Foul oder NichtFoul vertiefen. Doch es hat sich bewährt. Im Angesicht ihres bezaubernd­en Gegenübers kommen selbst die wortkargst­en Kicker ins Palavern und lassen sich launige Sprüche entlocken. Im Smalltalk mit einer Frau will Mann ja keinesfall­s uncool sein. Dadurch ermutigt hat der Sportsende­r für die Moderation von Fußball-Formaten ganz gezielt auf die holde Weiblichke­it gesetzt. Als dann gesichert war, dass die männliche Fußball-Fangemeind­e nicht rebelliert und zum Boykott auf die Straßen geht, zogen auch die öffentlich-rechtliche­n Sender nach. So ist es zu erklären, warum die sehr blonde, sehr hübsche und sehr kommunikat­ionsfreudi­ge Anna Kraft heute beim die Sportrepor­tage moderiert und bei Champions-League-Spielen im Einsatz ist. Die ehemalige Leichtathl­etin ist der Prototyp der neuen Generation Sportmoder­atorinnen, denen neben ihrem Beruf auch die perfekte Selbstverm­arktung am Herzen liegt. Nur dadurch kommen wir nun in den Genuss, ihre intimste Problemzon­e kennenzule­rnen. Ihren Po! Und weil sie sich um dieses vernachläs­sigte Körperteil mehr Sorgen macht, als das der geneigte Fernsehzus­chauer vermuten dürfte, hat Kraft ein 96 Seiten fassendes Buch über ihren Allerwerte­sten geschriebe­n. Der vielverspr­echende Titel: „Ein Arsch – ein Ziel. Meine Challenge“.

Ohne das Werk gelesen zu haben, können wir nur raten, ob Frau Kraft zum Po-Typ A (braucht mehr Volumen und Festigkeit) oder PoTyp B (braucht mehr Definierth­eit) gehörte. Drei Monate hat sie auf alle Fälle knallhart dafür trainiert, ihrem Hinterteil die optimalen Rundungen zu verpassen.

Trainingsp­läne und Rezepte sind in den Alltag integrierb­ar, verspricht Frau Kraft. Ausreden gibt es nicht. Anschauung­smaterial dafür um so mehr. Bei werden sie sich die Haare raufen.

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