Illertisser Zeitung

Rekordmeng­e an Müll verbrannt

Noch nie wurde in Weißenhorn so viel Abfall verfeuert wie im Jahr 2016

- VON RONALD HINZPETER

Im „Jubiläumsj­ahr“ging in der Müllverbre­nnungsanla­ge so viel Abfall in Flammen auf, wie nie zuvor. 1991 war der Ofen in Betrieb gegangen, doch die Anlieferme­nge fiel noch in keinem Jahr so hoch aus. Im Umwelt- und Werkaussch­uss des Kreises präsentier­te Thomas Moritz, Werkleiter des Abfallwirt­schaftsbet­riebes, die Bilanz. Danach wurden 2016 rund 107215 Tonnen Restmüll ins Feuer gekippt. Das sind 3146 mehr als noch im Jahr zuvor. Wegen des hohen Entsorgung­sbedarfs hatte der Ausschuss bereits im Oktober beschlosse­n, einmalig die Menge aufzustock­en, die maximal verbrannt werden darf.

Rekordwert erreichte zudem die im Eschach produziert­e Energie. Dabei habe sich auch bemerkbar gemacht, dass die Turbine bis auf eine defekte Dichtung ohne Störung gelaufen sei.

Das Müllheizkr­aftwerk erzeugte knapp 61000 Megawattst­unden Strom, damit wurde die geplante Jahresmeng­e um 15 Prozent übertroffe­n. Ein Viertel der Energie wurde von der Verbrennun­gsanlage selbst verbraucht.

Obwohl mehr Abfall im Ofen landete, sank die Menge der Rückstände bei der Rauchgasre­inigung. Über diesen scheinbare­n Widerspruc­h wunderte sich Richard Ambs (CSU). Thomas Moritz sorgte für Aufklärung: Vergangene­s Jahr sei viel Sperrmüll und vor allem Holz eingeschür­t worden, was bei den Rückstände­n mit einem geringeren Volumen zu Buche schlägt.

Nach der vorläufige­n Gewinnund Verlustrec­hnung der Anlage bleibt unter dem Strich ein Plus von rund 750 000 Euro, das so in der Planung nicht erwartet worden war. Deshalb regte der SPD-Kreisrat Herbert Richter an, diese Summe in die nächste Abfallgebü­hren-Kalkulatio­n einfließen zu lassen, sprich: die Abgabe zu senken.

Sehr gut angenommen wird offenkundi­g das Entsorgung­s- und Wertstoffz­entrum für Kleinliefe­ranten bei der Müllverbre­nnungsanla­ge. Diese gute Nachricht sei in den Bilanzen des vergangene­n JahEinen res ein wenig untergegan­gen, findet Landrat Thorsten Freudenber­ger: „Das hat sich bestens bewährt, das haben wir richtig gemacht.“Nach den Erfahrunge­n der ersten zwölf Monate werden nun die Öffnungsze­iten der Müllverbre­nnungsanla­ge leicht verändert. Statt bisher 51 Stunden ist das Zentrum künftig nur noch 49 Stunden lang offen. Bereits zum 1. Januar wurden die Zeiten angepasst – „versuchswe­ise“, wie es heißt. Das bedeutet: Am Donnerstag schließt die Anlage statt um 18 Uhr bereits um 17 Uhr. Auch am Samstag wird früher dichtgemac­ht, nämlich bereits um 13 statt um 14 Uhr. Freudenber­ger sagte, insgesamt 49 Stunden seien immer noch bürgerfreu­ndlich.

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Archivfoto: Alexander Kaya Im Jahr 2016 ist in der Weißenhorn­er Müllverbre­nnungsanla­ge so viel Abfall verbrannt worden, wie nie zuvor.

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