Akrobatik auf dem Voltigierbock
Beim ersten Turnvoltigiertag in Unterroth zeigen mehr als 100 Teilnehmer, was ihren Sport so besonders macht
Dass Voltigieren weit mehr ist als Turnen und Akrobatik auf einem Pferd, erfuhren die Besucher des Turnvoltigiertags, den die Pferdefreunde Unterroth zum ersten Mal veranstaltet haben. Mehr als 100 Teilnehmer, vorwiegend Mädchen und junge Frauen im Alter von fünf bis 26 Jahren, stellten in der Unterrother Sporthalle auf Voltigierbock und Turnpferd bewundernswertes Rhythmusgefühl, Teamfähigkeit und Mut unter Beweis.
Da es in den Reithallen zu kalt ist, können während der Wintermonate keine Voltigierturniere stattfinden, erklärt die Vorsitzende der Unterrother Pferdefreunde, Yvonne Fischer. Da habe es sich für den Verein geradezu als Glücksfall erwiesen, dass der Sport- und der Schützenverein Unterroth ihre neue Halle zur Verfügung stellten. Weil sich diese natürlich nicht für den Reitbetrieb eignet, wurden die Pferde durch hölzerne Turnpferde zum Aufwärmen sowie dem sogenannten „Voltigierbock“, eine für Trockenübungen dienende Tonne, für die Vorführungen ersetzt. Anmeldungen von Voltigierern aus zehn verschiedenen Reitvereinen aus der Nachbarschaft, wie Babenhausen und Weißenhorn, und weiter entfernten Orten, wie Biberach oder Rot an der Rot, zeigten das große Interesse an der Veranstaltung.
Einen ganzen Tag lang konnten Eltern, Geschwister und Großeltern der kleinen und größeren Teilnehmer sowie andere Interessierte das Voltigieren als anspruchsvollen Pferdesport kennenlernen, der Beweglichkeit, Körperbeherrschung, Koordination und bei Doppel- und Gruppenkämpfen auch Teamgeist fordert. Vor den Augen einer Preisrichterin stellten sich die Voltigiererinnen den Prüfungen von insgesamt zehn Wettbewerben, die von Breitensport reichten.
Im Anschluss an die Pflichtübungen in spannender Wettkampfatmosphäre standen den Teilnehmerinnen jeweils eine, im Doppel zwei, sowie in der Gruppe bis zu vier Minuten zur Verfügung, um ihre selbst gewählte Kür vorzuführen. Untermalt von gefühlvoller Musik wie Leonard Cohens „Halleluja“, über den Charly-Chaplin-Ohrwurm bis bis zur Turniergruppe hin zu rockigen Rhythmen bot sich den Zuschauern eine spannende und zugleich abwechslungsreiche Mischung aus Stehen, Knien, Liegen und akrobatischen Übungen. Als optischer Höhepunkt erwies sich das Voltigieren der kleinsten Teilnehmerinnen, die sich in bunter, einfallsreicher Faschingsverkleidung präsentierten und ebenfalls mit anerkennendem Applaus belohnt wurden.
Nach den Pflichtübungen gab es stimmungsvolle Küren Vordere Plätze belegt