Müllgebühren im Unterallgäu weiter stabil – zumindest vorerst
Warum die Entsorgung ab 2019 teurer werden könnte
Die Müllgebühren im Unterallgäu bleiben stabil: „Sollte sich nichts Grundlegendes ändern, werden wir die Gebühren bis 2019 halten können“, sagte Edgar Putz, Leiter der Abfallwirtschaft des Landkreises, im Umweltausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Die Gebühren wurden im Jahr 2013 um bis zu 22 Prozent gesenkt, um eine Sonderrücklage abzubauen. Seitdem sind sie auf diesem Niveau geblieben.
Fast 300 Kilogramm Müll hat jeder Unterallgäuer im vergangenen Jahr verursacht, Tendenz steigend. Das kostet: Im Haushaltsansatz für dieses Jahr hat Edgar Putz insgesamt 8,9 Millionen Euro für die Entsorgung und Verwertung all dieses Mülls eingeplant. 4,93 Millionen davon entfallen auf die Beseitigung von Rest- und Problemmüll, also auf die Müllabfuhr, die Verbrennung und Entsorgung. Für die Sammlung von Bioabfällen fallen 795 000 Euro an, für die von Gartenabfällen 726000 Euro und für die Sammlung von Wertstoffen 2,51 Millionen Euro.
Wie Putz in der Sitzung erläuterte, bringen Letztere zwar auch Geld ein, aber deutlich weniger als in vergangenen Jahren. So drücke etwa chinesischer Billigstahl die Preise auf dem Stahlschrottmarkt und auch die Erlöse auf dem Altholzmarkt seien gesunken. Lediglich beim Altpapiermarkt zeichne sich ein Aufwärtstrend ab. Hinzu kommt die derzeitige Niedrigzinsphase, durch die auch die Zinseinnahmen ge- schrumpft sind. In der Sitzung stimmte er die Kreisräte deshalb darauf ein, dass die Müllgebühren ab 2019 steigen könnten. Dann ist voraussichtlich die Sonderrücklage aufgebraucht, mit der Gebührenschwankungen ausgeglichen werden.
„Sollte sich nichts Grundlegendes ändern, werden wir die Gebühren bis 2019 halten können“, erklärte Putz. Er rechnet in diesem Jahr mit Gebühreneinnahmen in Höhe von 6,49 Millionen Euro.
Aktuell kostet eine 60-LiterRestmülltonne 60 Euro im Jahr, eine 80-Liter-Mülltonne 79,20 Euro und eine 120-Liter-Mülltonne 120 Euro. Die Biotonnen gleicher Größe kosten 36, 48 und 72 Euro im Jahr, die Altpapier-Tonne wird kostenlos geleert.