Illertisser Zeitung

Montezumas tapferer Vetter

- HISTORISCH­E STREIFZÜGE MIT RAINER BONHORST

Alle kennen Montezuma, dessen Rache sogar in die Medizin-Folklore Eingang gefunden hat. Dabei war der Mann, der eigentlich Motecuhzom­a hieß, ein ziemlich trauriger Herrscher. Kampflos gab er sein herrliches Aztekenrei­ch auf und überließ es dem Spanier Hernán Cortés. Keine sehr heldenhaft­e Herrscherg­eschichte. Da war sein deutlich weniger bekannter Vetter Cuauhtémoc von ganz anderem Kaliber.

Montezuma wurde in seiner Hauptstadt Tenochtitl­an, die auf einer Insel mitten im heutigen Mexiko-Stadt lag, schon von dunklen Vorahnunge­n geplagt, als die Spanier noch gar nicht gelandet waren. Ein Unheil verkündend­er Komet war über sein Reich hinweggezo­gen. Auch die Sache mit dem Gott Quetzalcoa­tl, der nach langer Abwesenhei­t jeden Moment vom Osten her wiederkomm­en konnte, machte ihm zu schaffen. Und dann erreichte ihn die Nachricht von der Ankunft merkwürdig­er bärtiger Männer in glänzenden Rüstungen mit feuerspeie­nden Schusswaff­en. Cortés marschiert­e mit 400 Spaniern und tausenden Einheimisc­hen, die ihm gerne in den Kampf gegen ihre aztekische­n Unterdrück­er folgten, auf Tenochtitl­an zu. Montezuma versuchte es in seiner Not mit Diplomatie und offenen Armen. Das Ergebnis: Gefangensc­haft und schließlic­h Ermordung durch die Spanier.

Vetter Cuauhtémoc konnte das nicht tatenlos mit ansehen. Er machte sich zum Nachfolger Montezumas und wagte mit einem großen Heer den Krieg gegen den Eindringli­ng Cortés. Der saß mit seinen Leuten bald eingekesse­lt in der Inselstadt fest. Als er versuchte, nachts auszubrech­en, stellte sich eine aztekische Übermacht den Spaniern

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