Montezumas tapferer Vetter
Alle kennen Montezuma, dessen Rache sogar in die Medizin-Folklore Eingang gefunden hat. Dabei war der Mann, der eigentlich Motecuhzoma hieß, ein ziemlich trauriger Herrscher. Kampflos gab er sein herrliches Aztekenreich auf und überließ es dem Spanier Hernán Cortés. Keine sehr heldenhafte Herrschergeschichte. Da war sein deutlich weniger bekannter Vetter Cuauhtémoc von ganz anderem Kaliber.
Montezuma wurde in seiner Hauptstadt Tenochtitlan, die auf einer Insel mitten im heutigen Mexiko-Stadt lag, schon von dunklen Vorahnungen geplagt, als die Spanier noch gar nicht gelandet waren. Ein Unheil verkündender Komet war über sein Reich hinweggezogen. Auch die Sache mit dem Gott Quetzalcoatl, der nach langer Abwesenheit jeden Moment vom Osten her wiederkommen konnte, machte ihm zu schaffen. Und dann erreichte ihn die Nachricht von der Ankunft merkwürdiger bärtiger Männer in glänzenden Rüstungen mit feuerspeienden Schusswaffen. Cortés marschierte mit 400 Spaniern und tausenden Einheimischen, die ihm gerne in den Kampf gegen ihre aztekischen Unterdrücker folgten, auf Tenochtitlan zu. Montezuma versuchte es in seiner Not mit Diplomatie und offenen Armen. Das Ergebnis: Gefangenschaft und schließlich Ermordung durch die Spanier.
Vetter Cuauhtémoc konnte das nicht tatenlos mit ansehen. Er machte sich zum Nachfolger Montezumas und wagte mit einem großen Heer den Krieg gegen den Eindringling Cortés. Der saß mit seinen Leuten bald eingekesselt in der Inselstadt fest. Als er versuchte, nachts auszubrechen, stellte sich eine aztekische Übermacht den Spaniern