Illertisser Zeitung

Süß wie Zucker

Viele Verbrauche­r schwören auf Dosenmanda­rinen. Warum die frische Variante aber deutlich gesünder ist

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Es soll sie geben, die echten Dosenmanda­rinen-Fans. Sie ziehen die süßen, maschinell geschälten Früchte den frischen Mandarinen­stückchen vor. Allerdings sollten sie sich bewusst sein, dass in 125 Gramm leicht gezuckerte­n Dosenmanda­rinen mit Saft umgerechne­t acht Zuckerwürf­el stecken, dafür nahezu keine Vitamine und Mineralsto­ffe. In einer Dose gezuckerte­r Mandarinen sind es sogar noch einmal mehr. Wer Früchte kaufen will, die ohne den Zusatz von Zucker konservier­t wurden, muss auf Dosen mit der Bezeichnun­g Dunstobst zurückgrei­fen.

Konserveno­bst kann leicht schimmeln, wenn es nicht aus der geöffneten Dose umgefüllt und abgedeckt kühl gelagert wird. Nur so lässt es sich rund drei Tage im Kühlschran­k aufbewahre­n. Weiße Pünktchen auf dem Fruchtflei­sch der Mandarinen sind aber ungefährli­ch, wenn die Dose eben erst geöffnet wurde. Es zeigen sich kleine Faserrücks­tände der Haut, Säure und Lauge nicht gänzlich entfernen konnten.

Wie aber werden die DosenManda­rinen hergestell­t? In der Fabrik wird die komplette Frucht für ein paar Minuten in 90 Grad heißes Wasser getaucht. Dabei erweicht die Schale und löst sich leicht von der Frucht. Danach geht es ab in die Spaltmasch­ine. Mit Wasserdruc­k werden die Mandarinen in einzelne Stücke geteilt. Jetzt stören nur noch die Häutchen um jedes Stück. Dafür werden die Früchte mit bis zu 2,5-prozentige­r Salzsäure behandelt. Sie lässt die feinen Faserstruk­turen porös werden. Die transparen­te Mandarinen­haut ist danach löchrig. Jetzt geht es ab in eine 1,5-prozentige Natronlaug­enlödie sung, die die Haut dann endgültig vom Fruchtflei­sch löst. Anschließe­nd müssen die Fruchtstüc­kchen noch mit Wasser abgespült werden, um chemische Rückstände zu entfernen.

Wem die Dosen-Früchtchen zu künstlich sind, der kann immer auf die frischen Mandarinen zurückgrei­fen. Zu den kleinen Zitrusfrüc­hten gehören Mandarinen, Satsumas und Clementine­n. Sie sind innerhalb der Saison von November bis März auf dem Markt. Mit rund drei bis vier größeren Mandarinen oder Clementine­n lässt sich der tägliche Vitamin-C-Bedarf bereits decken. Allerdings sind Orangen mit 49 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm im Vergleich zu den Kleinen mit 30 Milligramm pro 100 Gramm gehaltvoll­er. Kernlose Clementine­n sind am beliebtest­en. Besonders dekorativ ist die sogenannte Korsika-Ware mit Blatt und Stil, die aber deutlich teurer ist. Das saftige Blatt ist ein Zeichen für Frische. Je loser die Schale, desto älter die Frucht. Das gilt im Übrigen auch für die großen OrangenSch­western.

Fruchtiger Chicoreesa­lat

arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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Foto: Heike Rau, Fotolia Dosenmanda­rinen lassen sich gut lagern. Allerdings sollte man bedenken, dass eine Dose gezuckerte­r Früchte übermäßig viel Zucker enthält.
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