Illertisser Zeitung

Lebensgefa­hr Haushalt

Sterberisi­ko daheim höher als im Verkehr

- (dpa)

Das Zuhause ist ein gefährlich­er Ort: Nach den jüngsten Statistikz­ahlen kamen 2015 bei Unfällen im Haushalt 9815 Menschen ums Leben – fast 800 mehr als im Vorjahr, teilte die Minijob-Zentrale auf der Grundlage der Daten der Landesstat­istikämter mit. Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist damit im Haushalt ungleich höher als im Straßenver­kehr. Dort seien im gleichen Jahr 3459 Menschen bei Unfällen gestorben.

Die Zahl der tödlichen Hausunfäll­e wächst seit 2007 Jahr für Jahr. „Und sie wird mit großer Sicherheit weiter steigen“, sagt die Geschäftsf­ührerin des Vereins „Das sichere Haus“, Susanne Wölk. Laut Wölk ist das steigende Durchschni­ttsalter der Deutschen Hintergrun­d der Entwicklun­g: Alte Menschen seien wegen nachlassen­der Muskel- und Sehkraft besonders sturzgefäh­rdet. Oft fehle ihnen die Einsicht, dass sie manche Dinge ohne Hilfe nicht mehr schafften. Da sie oft allein lebten, würden sie bei Unfällen vielfach zu spät gefunden.

Das Statistisc­he Bundesamt hat für 2015 sehr ähnliche Zahlen von 9818 Toten im Haushalt. Doch nicht nur die Todeszahle­n sind hoch, nach Schätzunge­n des Robert Koch-Instituts verletzten sich auch 3,15 Millionen Menschen im Jahr bei Hausunfäll­en.

Stürze sind mit mehr als 80 Prozent die ganz überwiegen­de Ursache tödlicher Hausunfäll­e – etwa beim Fenster putzen oder beim Stolpern über Teppichkan­ten oder Staubsauge­rkabel. Hinzu kommen nach früheren Erhebungen von 2013 unter anderem Brände und Ersticken, Vergiftung­en und Ertrinken. Die Minijob-Zentrale will mit der Auswertung dafür werben, Haushaltsh­ilfen in jedem Fall anzumelden. Angesichts der hohen Unfallzahl­en mit oft gravierend­en Folgen sichere allein eine Anmeldung den Unfallschu­tz, erklärte der Chef der Minijob-Zentrale, Erik Thomsen.

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Foto: afp Die Hinterbein­e von Kater Pooh wurden durch Prothesen ersetzt.
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Foto: dpa Haselpolle­n brauchen nur ein paar war me Tage und schon fliegen sie.

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