Der wertvollste Spieler
Der Ulmer Raymar Morgan wird wohl den wichtigsten Individualtitel bekommen. Für seinen Verein ist das nicht nur erfreulich
Die Fans skandieren es nach jeder gelungenen Aktion von Raymar Morgan: „MVP, MVP...“In wenigen Wochen wählen die Trainer und die Fachjournalisten den „Most valuable Player“, den wertvollsten Spieler also, oder auch den MVP. Der 2,05 Meter große Amerikaner von Ratiopharm Ulm ist erster Anwärter auf den wichtigsten Individualtitel, den die Basketball-Bundesliga vergibt.
Morgan führt mit 19 Punkten im Schnitt die Korbjägerliste der Liga an, er liegt in der Effektivitätsstatistik weit vorne und reichlich gelungene Aktionen liefert er in so gut wie jedem Ulmer Spiel ab. Beim 90:70-Sieg des ungeschlagenen Tabellenführers gegen Bayreuth war er mit 21 Zählern einmal mehr bester Werfer, zudem schnappte er sich neun Rebounds. Es liegt also zu einem großen Teil auch an Raymar Morgan, dass die Ulmer dieses über lange Zeit enge Spiel nach einem 60:60-Zwischenstand vor dem letzten Viertel mit einem gewaltigen Endspurt noch klar für sich entscheiden konnten.
Sollte Morgan erwartungsgemäß auch noch zum MVP gewählt werden, dann sinken die Ulmer Chancen weiter, diesen Ausnahmespieler über den Sommer hinaus halten zu können. Die Fachwelt geht schon jetzt davon aus, dass der Mann aus Ohio vor der kommenden Saison aus mehreren Angeboten von gut betuchten Euroleague-Vereinen wählen und sein Gehalt vervielfachen kann.
Weiter in Lauerstellung bleiben die Basketballer von Bayern München, die anders als Ulm und ALBA Berlin auch die Zwischenrunde im Eurocup überstanden haben. Gegen die zuletzt deutlich verbesserten Skyliners Frankfurt kamen die Bayern zu einem nie gefährdeten 95:70. „Es war heute ein wenig so, als ob die Bayern permanent auf der Überholspur waren“, sagte Frankfurts Trainer Herbert.