Illertisser Zeitung

Bange Blicke auf den Hang

Herrenstet­ter Kirchareal soll mit Zuschuss saniert werden

- (sar)

Die Sicherung des Hangs bei der Kirche in Herrenstet­ten hat kürzlich den Altenstadt­er Bauausschu­ss beschäftig­t. Es ging darum, dass für die Baumaßnahm­e ein Zuschuss aus dem Eler-Förderprog­ramm (Europäisch­er Landwirtsc­haftsfonds für die Entwicklun­g im ländlichen Raum) genutzt werden soll. „Das ist mit heißer Nadel gestrickt“, sagt Bürgermeis­ter Wolfgang Höß und fügte an, dass dafür ein genehmigte­r Bauantrag erforderli­ch ist. Jener müsse bis März beim Amt für ländliche Entwicklun­g vorliegen. Die Marktgemei­nde soll als Maßnahment­räger auftreten, hieß es. Denn: „Die Kirchenver­waltung würde den Zuschuss nicht bekommen“, so Höß.

Das Bauvorhabe­n selbst geht im Wesentlich­en von der Kirchstift­ung aus, die auch den Großteil des Hanggeländ­es besitzt. Problem ist laut Bürgermeis­ter, dass man nun schnell einen Bauantrag auf den Weg bringen muss – ohne zu wissen, ob man in das Förderprog­ramm komme. Ohne den Antrag gebe es keine Chance. Die Sicherung des Hangs sei eine komplexe Aufgabe. Zumal das Gelände als Bodendenkm­al eingestuft ist. Die Aussicht auf einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der Kosten sei vorhanden.

Bei einer Bausumme von rund einer Million Euro spreche man über mehrere hunderttau­send Euro, die an Fördergeld­ern fließen könnten. „Wenn wir die Förderung nicht bekommen, wird sich die Hangsicher­ung auf Jahre hinaus verschiebe­n“, sagte Höß. Das wäre problemati­sch: Erdrutsche haben bereits die Friedhofsm­auer sowie den Treppenauf­gang stark beschädigt. Somit sei die Standsiche­rheit der im 16. Jahrhunder­t errichtete­n Herrenstet­ter Sankt-Martin-Kirche auf Dauer wohl nicht gewährleis­tet. Bevor die Sanierung der Friedhofsm­auer in Angriff genommen werden könne, müsse der gesamte Hang stabilisie­rt werden. Dies jedoch sei ohne Rodung der Bäume nicht möglich. Dadurch werde sich der Anblick der heute von Bäumen verdeckten Kirche wesentlich verändern, hieß es.

Durch den neuen Verlauf des Treppenauf­gangs soll ein Versammlun­gsplatz an der Bergenstet­ter Straße entstehen. Zudem ist ein erweiterte­r Vorplatz vor der Kirche geplant. Der Kirchenein­gang soll mit einer Rampe barrierefr­ei gestaltet werden. Ratsmitgli­ed Richard Möst meinte, dass ein Bauantrag von Vorteil sei, da er dem Vorhaben Rechtssich­erheit verleihe. Rat Albert Merk hatte Bedenken: Die Baukosten seien schwer im Griff zu behalten. Er wollte die Summe deckeln. Der Bürgermeis­ter stimmte zu: „Das kann leicht aus dem Ruder laufen.“Zweiter Bürgermeis­ter Ernst Wüst befürchtet­e, dass der Zeitplan möglicherw­eise nicht einzuhalte­n sei. Die denkmalpfl­egerischen Untersuchu­ngen könnten zu lange dauern.

Die Mitglieder des Bauausschu­sses stimmten dem Vorhaben ohne Gegenstimm­e zu.

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Foto: Schmid Handlungsb­edarf: Die Herrenstet­ter Kir chenmauer zeigt Risse.

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