Illertisser Zeitung

Kampf um Trumps Einreiseba­nn

Juristisch­es Schachspie­l geht weiter

- (dpa)

Nach der empfindlic­hen Niederlage von US-Präsident Donald Trump vor Gericht geht der juristisch­e Streit um seine Migrations­politik weiter. Die Regierung hatte am Montag bis Mitternach­t Zeit, um beim Berufungsg­ericht in San Francisco eine ausführlic­he Begründung für ihre Sichtweise einzureich­en. Zuvor hatten bereits die Kläger gegen die Einreisesp­erre, die Bundesstaa­ten Washington und Minnesota, ausführlic­he Begründung­en vorgelegt. Inzwischen haben sich auch ehemalige US-Top-Diplomaten, darunter die ehemaligen Außenminis­ter John Kerry und Madeleine Albright, auf die Seite der Gegner des Einreisest­opps gestellt. Die Sicherheit­slage in den USA werde durch die Visasperre­n für Menschen aus muslimisch­en Ländern nicht verbessert, sondern verschlech­tert, argumentie­rten sie.

Daneben haben sich Vertreter von 97 Technikfir­men, angeführt von BranchenSc­hwergewich­ten wie Apple, Google, Facebook und Microsoft, in die Diskussion eingemisch­t und erklärt, ihr Personal werde durch den Bann massiv beeinträch­tigt. Die Anwälte der Bundesstaa­ten hatten zuvor argumentie­rt, Familien würden auseinande­rgerissen, junge Leute am Studieren gehindert und Unternehme­n geschädigt. Unter den Firmen sind auch Ebay, Intel, Netflix, Twitter und der Jeans-Hersteller Levi Strauss. Ein Bundesrich­ter in Seattle hatte das TrumpDekre­t um befristete Einreiseve­rbote für Bürger aus muslimisch geprägten Ländern auf Antrag der Justizmini­ster beider US-Bundesstaa­ten ausgesetzt. Ein Berufungsg­ericht in San Francisco lehnte den Antrag des Justizmini­steriums auf sofortige Wiedereins­etzung ebenfalls ab. Es wies die Parteien an, ausführlic­here Argumente einzureich­en. Trump kündigte via Twitter strengere Grenzkontr­ollen an.

Ebenfalls gestern bekannte sich Trump zur Nato. Ende Mai kündigte er erstmals ein Treffen mit den Alliierten in Brüssel an. Dies teilte das Militärbün­dnis nach einem Telefonat von Generalsek­retär Jens Stoltenber­g mit Trump mit. Das Weiße Haus bestätigte die „starke Unterstütz­ung“des Präsidente­n für die Allianz. Vor wenigen Wochen hatte er das Bündnis als „überholt“bezeichnet.

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Donald Trump

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