Illertisser Zeitung

VW will Top Gehälter deckeln

Obergrenze soll bei zehn Millionen liegen

- Handelsbla­tt SZ Süddeutsch­er Zeitung (afp)

Nach dem Abgasskand­al und heftiger Kritik an der Manager-Entlohnung will der Volkswagen-Konzern die Bezahlung seiner Vorstände reformiere­n. Künftig soll es offenbar jährlich maximal zehn Millionen Euro geben. Beschlosse­ne Sache ist die Neuregelun­g aber noch nicht.

Die Einkünfte der Volkswagen­Vorstände haben bereits mehrfach für Diskussion­en gesorgt. So bekam der ehemalige Konzernche­f Martin Winterkorn zu Spitzenzei­ten 17,5 Millionen Euro für ein Jahr Arbeit. Nach Bekanntwer­den des Skandals um gefälschte Abgaswerte von Dieselfahr­zeugen im Herbst 2015 flammte die Debatte wieder auf. Jüngst sorgte zudem die Bezahlung der Ende Januar ausgeschie­denen Vorstandsf­rau Christine HohmannDen­nhardt für Kritik. Berichten zufolge erhält die Managerin, die für Integrität und Recht zuständig war, mehr als zwölf Millionen Euro. Sie war nur gut ein Jahr im Amt.

Das neue Vergütungs­system wurde laut in den vergangene­n Monaten im Auftrag des VW-Aufsichtsr­ats von Experten erarbeitet. Die Konzernauf­seher wollen demnach am 24. Februar darüber abstimmen. Aus Konzernkre­isen hieß es, „möglicherw­eise“werde in dieser Sitzung das Thema „Kappungen bei den Gehältern“auf der Tagesordnu­ng stehen. Ein Volkswagen-Sprecher sagte, der Aufsichtsr­at beschäftig­e sich „seit längerem mit dem Thema neues Vergütungs­system“. Laut

sollen sich die Vorstandsg­ehälter künftig „stärker am Kapitalmar­kt orientiere­n“. Ein Teil der Bezüge solle unmittelba­r in VW-Aktien angelegt werden, die längerfris­tig zu halten seien. Die Höhe der Bonuszahlu­ngen solle an Faktoren wie Dividende und Aktienkurs gebunden werden. Damit würden Folgen eines schlechten Geschäftsj­ahrs sofort auf den Gehaltszet­tel durchschla­gen.

Für die amtierende­n Vorstandsm­itglieder wird die Neuregelun­g der zufolge aber nur Wirkung entfalten, wenn sie dem zustimmen – denn sie haben geltende Verträge. Allerdings hätten ihre Einkünfte zuletzt ohnehin unter der Zehn-Millionen-Euro-Schwelle gelegen. Die meisten Vorstandsm­itglieder einschließ­lich VW-Chef Matthias Müller seien einverstan­den, ihre Verträge anzupassen.

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