Illertisser Zeitung

Vöhringen muss dieses Jahr wohl kräftig Schulden machen

Stadt benötigt Kredite in Höhe von fast zehn Millionen Euro, wenn alle Vorhaben verwirklic­ht werden sollen. Etatplan hat ein Rekordvolu­men von annähernd 49 Millionen Euro

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Mit 48,93 Millionen Euro weist der Haushaltsp­lan 2017 der Stadt Vöhringen, vorgelegt von Stadtkämme­rin Marion Gluitz, ein Rekordvolu­men auf. Aber zur Freude besteht kein Anlass. Denn die Stadt braucht rund 9,6 Millionen Euro Kredite, wenn die Vorhaben auf der Agenda 2017 umgesetzt werden sollen. Ob die Kreditaufn­ahme in dieser Höhe allerdings Bestand haben wird, werden die kommenden Monate zeigen. Im vergangene­n Jahr waren sieben Millionen als Darlehen festgeschr­ieben. Benötigt wurden dann aber nur 4,5 Millionen Euro.

Es dauerte fünf Stunden, bis der gesamte Haushaltsp­lanentwurf vom gemeinsam tagenden Haupt- und Bauausschu­ss durchgearb­eitet war. Bürgermeis­ter Karl Janson eröffnete die Beratung mit Hinweis auf das Bestreben der Stadt, dass die Maßnahmen, die für 2017 vorgesehen sind, auch „zeitnah durchgefüh­rt werden sollen“. Deshalb sei die Kreditaufn­ahme unumgängli­ch. „Ein gesundes Mittelmaß einhalten“, war der Appell an das Gremium von Herbert Walk (CSU). Denn er hat seine Zweifel, ob der Aufgabenka­talog so abgearbeit­et werden kann, wie dies im Etatentwur­f ausgewiese­n ist.

Doch trotz aller Bereitscha­ft zu sparen, gibt es einige Projekte, die keine Einbußen hinnehmen müssen. So wird an der Errichtung von Wohnraum in der Schützstra­ße in Illerberg in voller Höhe festgehalt­en. Gleiches gilt für die Neugestalt­ung des Pausenhofe­s der Uli-Wieland-Mittelschu­le, der bereits im vergangene­n Jahr angepeilt war. Festhalten will die Stadt aber in jedem Fall an der Politik „alles für die Bildung“. Deshalb gab es keine Streichung­en bei schulische­n Aufwendung­en, wohl aber für kosmetisch­e Arbeiten. Als Beispiel dafür steht die Uli-Wieland-Mittelschu­le. Im Osttrakt wird innen alles gerichtet, aber die Schönheits­kur der Fassade wird warten müssen. Ob der gewünschte Bewegungsr­aum, der im Bereich des ehemaligen Lehrschwim­mbeckens entstehen soll, gebaut wird, hängt von der Entscheidu­ng der beiden Schulleitu­ngen der Mittel- wie Grundschul­e-Süd ab. Da werden die Meinungen nach der Dringlichk­eit der Maßnahme noch einmal abgeklopft. Werner Zanker (SPD), ehemaliger Rektor der Schule, sieht die Notwendigk­eit, Raum für Bewegung zu schaffen. Denn durch den Ganztagesu­nterricht brauchten Mädchen und Buben auch einen körperlich­en Ausgleich.

Die Beschaffun­g einer neuen Drehleiter, im Etat zunächst mit 674000 Euro eingestell­t, wird verschoben. Denn laut Feuerwehrb­edarfsplan ist die Drehleiter nicht zwingend zu ersetzen. Aufgrund des aktuellen technische­n Zustandes sei eine Verschiebu­ng bis zum Jahr 2021 möglich. Aber aufgeschob­en ist bekanntlic­h nicht aufgehoben. Auf Antrag von Werner Zanker soll die neue Leiter 2018 angeschaff­t werden.

Nicht gerüttelt wird auch an der Aufstockun­g der Kinderkrip­pe St. Michael, ebenfalls nicht an der Erweiterun­g der Kindertage­sstätte „Rappelkist­e“.

Während in der Illerberge­r Schützstra­ße ein neues städtische­s Wohngebäud­e entstehen wird, muss das Wohnprojek­t im Bebauungsg­ebiet zwischen Falkenstra­ße und Storchenwe­g zurückgest­ellt werden. Freuen können sich auch die Thaler Bürger auf ihren neuen Dorfplatz, der auch in diesem Jahr entstehen soll. Dafür will die Stadt unter Einbeziehu­ng der Straßenern­euerung rund eine Million ausgeben.

Der zurechtges­tutzte Etatentwur­f für den Verwaltung­shaushalt wurde einhellig gebilligt, der Vermögensh­aushalt kassierte eine Gegenstimm­e: Rüdiger Kreisl (FWG) sieht für das angedachte Parkhaus im Rahmen der Neuen-Rathaus-Mitte planerisch sowie rechtlich keine Möglichkei­t, das Projekt zu verwirklic­hen.

 ??  ?? Der Pausenhof der Uli Wieland Mittelschu­le wird in diesem Jahr umgestalte­t. Kostenpunk­t 640 000 Euro. Er soll so ausgestatt­et werden, dass das Areal Aufenthalt­squalität bekommt. Sobald das Wetter es erlaubt, wird begonnen.
Der Pausenhof der Uli Wieland Mittelschu­le wird in diesem Jahr umgestalte­t. Kostenpunk­t 640 000 Euro. Er soll so ausgestatt­et werden, dass das Areal Aufenthalt­squalität bekommt. Sobald das Wetter es erlaubt, wird begonnen.

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