Illertisser Zeitung

Krönung für den Campus Neu Ulm

Auf dem Richtfest für den Erweiterun­gsbau gibt es viel Lob. Ein Problem wird nur am Rande erwähnt

- VON MARCUS GOLLING

Die Richtkrone wird der Neubau der Hochschule Neu-Ulm (HNU) nur für begrenzte Zeit tragen. Doch die ist nichts, verglichen mit dem Lorbeer, mit dem die Redner beim Richtfest des zweiten Bauabschni­tts das Bildungsin­stitut bekränzten. Allen voran Europamini­sterin Beate Merk: Der Neubau sei ein „Meilenstei­n für den Campus“und werde in Zukunft „optimale Voraussetz­ungen für gemeinsame­s Lernen, Lehren und Leben“bieten. Zusammen mit der Ministerin feierten zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und vor allem Bildung den großen Tag auf der Baustelle neben dem Wiley-Wasserturm.

Seit der Grundstein­legung sind eineinhalb Jahre vergangen, seit dem Baubeginn sogar erst ein Jahr: Am früheren Landesgart­enschauGel­ände geht es zügig voran. Der zweite Bauabschni­tt – etwa 80 Meter lang und 25 Meter breit – war durch die stark gestiegene­n Studentenz­ahlen nötig geworden. Laut Merk, die auch Ehrensenat­orin der HNU ist, von 2000 auf 3800 in gerade einmal acht Jahren. Der etwa 26 Millionen Euro teure Neubau, der vom Freistaat finanziert wird, soll zusätzlich­en Platz schaffen. Derzeit ist die Fakultät für Gesundheit­smanagemen­t in das ehemalige Fachhochsc­hulgebäude in der Steubenstr­aße ausgelager­t. Der Neubau, errichtet an der Stelle der abgerissen­en Wiley-Sporthalle, soll ein schmuckes Gegenstück zum vorhandene­n schwarzen Riegel werden: mit einer weiß beschichte­ten Glasfassad­e. Bislang kommt er innen wie außen in einem wenig freundlich­en Betongrau daher. Es ist aber noch Zeit: Die Fertigstel­lung ist für Juli 2018 geplant, der Lehrbetrie­b soll im Winterseme­ster 2018/19 starten.

Bevor Matthias Hämmerle von der Baufirma Josef Hebel aus Memmingen den Richtspruc­h aufsagen durfte, gab es in der eigens für die Feier etwas hergericht­eten und beheizten künftigen Cafeteria des Erweiterun­gsbaus einige lobende Worte für das Gebäude und die Hochschule Neu-Ulm an sich. Ministerin Merk erinnerte sich an den Tag, als sie – damals noch Oberbürger­meisterin – das erste Ortsschild mit der Aufschrift „Hochschuls­tadt Neu-Ulm“enthüllen durfte und lobte die Arbeit der Einrichtun­g: vor allem das Afrika-Zentrum, das durch sein Engagement Perspektiv­en vor Ort schaffe und damit Fluchtursa­chen bekämpfen helfe. HNU-Präsidenti­n Uta M. Feser sah in dem Gebäude einen Ort, „der Lust aufs Lernen und Forschen macht“und sich wunderbar in den vorhandene­n Campus einfügen werde. Oberbürger­meister Gerold Noerenberg zeigte sich gar ein wenig sentimenta­l und fügte dem Reigen der Danksagung­en noch ein „herzliches Vergelts Gott“hinzu. Die Hochschule sei ein „wichtiger Baustein für die Zukunft der Stadt und der Region“, betonte das Stadtoberh­aupt. Der mit ihr verbundene Zustrom von Menschen halte NeuUlm jung.

Dass das Ringen um den zweiten Bauabschni­tt aber auch weniger erfreulich­e Seiten hatte, deutete er nur am Rande an: mit dem Verweis auf die Parkplätze. Davon, dass es von diesen genug rund um das HNUAreal gibt, sind einige der Neu-Ulmer Stadtobere­n und erst recht manche Anwohner im Wiley noch immer nicht 100-prozentig überzeugt.

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Foto: Alexander Kaya Feierliche Worte und Musik gab es beim Richtfest an der HNU. In dem Erweiterun­gsbau soll, wenn alles nach Plan läuft, im Win tersemeste­r 2018/19 der Lehrbetrie­b starten.

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