Ehemalige Werkstatt soll Wohnhaus werden
Bauwerber will historisches Gebäude in der Krumbacher Straße wieder beleben
Das historische Gebäude an der Krumbacher Straße 1 in Babenhausen soll neu belebt werden. Das hat der Babenhauser Marktrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Allerdings gibt es ein Problem: die Auflagen der kommunalen Stellplatzsatzung.
Wie ein Schild an der Ostseite des Hauses belegt, befand sich im 19. Jahrhundert hier die Werkstatt und Wohnung des Kunstmalers Wilhelm Stury. In den vergangenen Jahrzehnten gab es dort im Erdgeschoss eine Schreinerwerkstatt, die aber seit Längerem verwaist ist.
Nun soll das Gebäude laut Bauwerber in ein reines Wohnhaus mit vier Eigentumswohnungen umgewandelt werden. Hierfür ist eine Nutzungsänderung notwendig. Zudem liegt das Gebäude am Rande des Sanierungsgebiets „Stadtmitte“. Nach Bürgermeister Göppels Worten werden aber durch das Bauvorhaben die „wesentlichen Planungsziele der Sanierungssatzung nicht berührt“. So habe der Bauwerber zugesagt, dass die Fassade nach der Sanierung in der jetzigen Optik wiederhergestellt werde. Dies sei auch bei einer Gesprächsrunde im vergangenen Jahr mit dem Sanierungsbetreuer Professor Lothar Zettler nochmals deutlich herausgestellt worden.
Laut Göppel gilt weiterhin, was der Marktrat im Jahr 2015 zu einer entsprechenden Bauvoranfrage beschlossen hatte: „Grundsätzlich wird eine Nutzung des Gebäudes begrüßt. Der Markt Babenhausen könnte sich sowohl eine reine Wohn-, als auch eine Wohn-/Geschäftsnutzung vorstellen. Die Stellplätze müssen den einschlägigen Vorschriften entsprechend eine Mindestbreite von 2,3 Meter aufweisen. Fehlende Stellplätze könnten abgelöst werden.“
Doch gerade an der Parkplatzsituation könnte das Vorhaben noch scheitern. Laut kommunaler Stellplatzsatzung sind hier mindestens vier Stellplätze auf dem eigenen Grund nachzuweisen. Jedoch könnten auf dem Grundstück nur maximal drei angerechnet werden. Die vorhandene Garage könne nicht gezählt werden, da die Zufahrt durch einen geplanten Stellplatz „blockiert“sei. Senkrecht zum Gebäude seien auf dem Grundstück die Stellplätze denkbar, jedoch stelle das Rückwärtsausfahren auf die Krumbacher Straße nach den Worten von Dieter Miller „einen Blindflug“dar. So seien Unfälle auf dieser stark befahrenen Bundesstraße nahezu vorprogrammiert. Deshalb regte Josef Deggendorfer an, zu überlegen, ob Parken nicht in schräger Anordnung von 45 oder 60 Grad eine Möglichkeit wäre. Ausdrücklich begrüßte er, wie auch der Marktrat insgesamt, dass das Gebäude wiederbelebt werden soll.
Unter diesem Aspekt stimmte der Marktrat einer Nutzungsänderung zu, machte aber zur Auflage, dass die Stellplatzsatzung der Marktgemeinde eingehalten wird. Hintergrund hierfür ist zudem, dass in diesem Bereich nur wenige öffentliche Parkplätze zur Verfügung stehen und diese überwiegend Friedhofsbesuchern vorbehalten sind. Außerdem wurde dem Bauwerber die Möglichkeit einer Stellplatzablöse in Aussicht gestellt.