Illertisser Zeitung

Abschied mit Misstönen

Die Münchner sind überrumpel­t von Lahms Ankündigun­g

- VON TILMANN MEHL Sportbild

Oft sind jene Abende die spannendst­en, von denen es nicht zwingend erwartet wird. Der Spieleaben­d bei Studienkol­leginnen der Frau entwickelt sich zum legendären Gelage, der Restaurant­besuch endet in einer wüsten Prügelei mit dem Koch.

Das Pokalspiel zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg versprach keinen fußballeri­schen Hochgenuss. Wurde es dann auch nicht. Allerhand Brisanz erhielt der Abend aber von unerwartet­er Stelle. Philipp Lahm bestätigte nach dem Spiel, was unmittelba­r vor dem Spiel die berichtete: Der Kapitän des FC Bayern beendet nach der Saison seine Karriere und wird im Anschluss nicht sofort einen Posten bei den Münchnern übernehmen.

Eigenartig­erweise hatte Lahm seinen Arbeitgebe­r nicht darüber informiert, dass er derart offensiv verkündet, was doch eigentlich einer geschniege­lten Pressemitt­eilung bedurft hätte. Präsident Uli Hoeneß war dementspre­chend überrumpel­t und flüchtete sich in Fernsehint­erviews in halb gare Dementis.

Immerhin fanden die Münchner am folgenden Tag ihre Sprache wieder. Man sei „überrascht über das Vorgehen Philipp Lahms und seines Beraters“, teilte Karl-Heinz Rummenigge mit. Aus dem Diplomaten­Deutsch übersetzt bedeutet das: „Saubua, lass dir so was nie wieder einfallen.“Der von Rummenigge angesproch­ene Berater Lahms heißt übrigens Roman Grill und der wiederum sorgte auch schon beim Abschied Markus Weinzierls aus Augsburg für allerhand Nebengeräu­sche. Warum die Entscheidu­ng Lahms aber prinzipiel­l eine kluge ist, steht im

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