Lokale Kämpfe, globaler Effekt
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Es ist schon für die Ukrainer schlimm genug, was in ihrem Land passiert. Der Konflikt zwischen den von Russland unterstützten Separatisten und den für die Einheit der Ukraine kämpfenden Truppen hat bisher mehr als 10 000 Menschen das Leben gekostet. Von den wirtschaftlichen Folgen für die nicht auf Rosen gebettete ExSowjetrepublik ganz zu schweigen.
Aber der lokale Konflikt in der Ostukraine hat auch weitreichende Folgen für die Weltpolitik. Solange im Raum Donezk/Luhansk das Minsker Friedensabkommen nicht umgesetzt wird, bleibt das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland angespannt. Die russische Annexion der Krim und die Moskauer Unterstützung für die Separatisten sind die Auslöser der Wirtschaftssanktionen. Wird nicht wenigstens das Konfliktfeld Ostukraine beruhigt, ist eine Wiederannäherung zwischen dem Westen und dem Kreml kaum denkbar.
Selbst für den neuen US-Präsidenten Donald Trump ist der Konflikt relevant: Er wirft einen Schatten auf seinen Versuch eines Neustarts der russisch-amerikanischen Beziehungen. Trump sagte dem Kiewer Präsidenten Poroschenko telefonisch Unterstützung zu, seine UN-Botschafterin Nikki Haley fand harte Worte gegenüber Moskau. Die Kämpfe im Osten der Ukraine lassen eine globale Entspannung in weite Ferne rücken.