Illertisser Zeitung

Mini Meteoriten auf dem Dach

Die Steine liegen überall herum – man muss sie nur erkennen

- (dpa)

Mehr als hundert Milliarden Mikro-Meteoriten – winzig kleine Himmelskör­per – plumpsen jedes Jahr auf die Erde. Sie sind Millionen Jahre alt und fein wie Staub, und wohl deshalb bleiben die allermeist­en unentdeckt. Bis vor kurzem dachten Forscher, sie lägen nur in abgelegene­n Landschaft­en wie der Antarktis. Eine neue Studie zeigt: Um den kosmischen Staub aufzuspüre­n, reicht es manchmal, auf das nächste Dach zu klettern.

„Jeder kann überall Mikrometeo­riten finden“, sagt Jon Larsen. Jahrelang ist der Norweger auf Schulen, Kirchen und Parkhäuser gestiegen. Ausgerüste­t mit einem Magneten, einem Sieb und einem Mikroskop. Dabei hat er nach eigenen Angaben rund tausend verschiede­ne Typen Mikro-Meteoriten entdeckt.

Seit rund 140 Jahren weiß die Wissenscha­ft Larsen zufolge, dass es Mikro-Meteoriten gibt. In der Antarktis stammten fast zehn Prozent aller Staubparti­kel aus dem Kosmos, sagt der Geowissens­chaftler Matthew Genge vom Imperial College in London. Manche sind vor Millionen Jahren auf die Erde gefallen.

Für ungeübte Hobby-Astronomen sei es nicht ganz leicht, MikroMeteo­riten zu identifizi­eren, meint Genge. Sein Tipp: „Ganz feinen Staub aufschaufe­ln und ihn mit einem Magneten trennen.“Ist der Staub magnetisch, könnte es sich um Mikro-Meteoriten handeln. „Dann kann man mit einem Mikroskop Ausschau nach sehr runden Partikeln halten, in denen sich Kristalle in Form eines Weihnachts­baums verbergen.“Mikro-Meteoriten aufzuspüre­n sei wie Pilze zu suchen im Wald, sagt Larsen. „Je mehr du über sie weißt, desto mehr findest du.“

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Foto: Morten Bilet, dpa Jon Larsen hat in 50 Ländern nach kosmischem Staub gesucht und wurde immer fün dig. Denn Mikrometeo­riten sind überall.

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