Illertisser Zeitung

Überrasche­nde Rücktritte

Manch große Sportlerka­rriere endete freiwillig frühzeitig. Eine Auswahl

- (dpa)

Philipp Lahm beendet seine große Fußballer-Laufbahn schon in diesem Sommer – trotz eines noch bis 2018 laufenden Vertrags beim FC Bayern. Er ist erst 33, eigentlich noch in einem guten Sportler-Alter. Aber Lahm sagt: „Irgendwann ist es einfach zu Ende und das Ende will ich selber bestimmen.“Auch andere Top-Sportler haben ihre großen Karrieren unerwartet früh beendet. ● (Formel 1) Nur fünf Tage nach dem Gewinn seines ersten Weltmeiste­r-Titels macht Rosberg einfach Schluss. Der gebürtige Wiesbader ist erst 31 und hat bei Mercedes noch einen Vertrag bis 2018. Doch Rosberg will sich nach 25 Jahren Motorsport nicht weiter schinden und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. ● (Biathlon) Im Alter von 24 Jahren kündigt die Vorzeige-Biathletin an: Ich höre auf! Schon im Dezember erklärt sie, dass nach dem Winter mit HeimWM in Ruhpolding Schluss sei. Sie möchte „einfach mal die Dinge machen können, die ich in meinem Sportlerle­ben nie machen konnte“, begründet die Bayerin und tritt als DoppelOlym­piasiegeri­n und 12-malige Weltmeiste­rin ab. Nach ihrer Laufbahn betätigt sich Neuner unter anderem als TVExpertin. ● (Ski alpin) Der Winter 1975/76 gehörte der „GoldRosi“. Neben dem Sieg im Gesamtwelt­cup fuhr sie bei Olympia in Innsbruck zu zwei Triumphen in Abfahrt und Slalom. Wochen nach dem Coup beendete die Frohnatur im Alter von 25 Jahren dann aber überrasche­nd die Karriere. „Da war ein Hype und so viele Menschen, da haben auch alle gesagt, da hast du keine Ruhe mehr zum Trainieren“, sagt sie vier Jahrzehnte später. ● (Tennis) Der Schwede prägt Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre das Männer-Tennis, gewinnt elf Grand-Slam-Titel. Doch dann verliert Borg die Lust am Tennis-Zirkus, im Alter von 26 Jahren tritt er zurück. Einige Comeback-Versuche verlaufen eher kläglich. Zudem sorgt Borg mit finanziell­en und privaten Problemen unfreiwill­ig für Schlagzeil­en. ● (Schwimmen): Der US-Superstar ist erst 22, als er nach seinen sieben Goldmedail­len bei Olympia in München seine Karriere beendet. Spitz will mit seinem Ruhm Kasse machen, versucht sich als Schauspiel­er. Doch es wird nichts aus der Hollywood-Karriere. Mit 41 wagt er dann ein Comeback, doch auch das misslingt. ● (Fußball) Unmittelba­r im Anschluss an den WM-Titel 1974 beendet der „Bomber der Nation“seine Zeit als Stürmer für die deutsche Nationalma­nnschaft – mit 28 Jahren und als damaliger Rekordtorj­äger. Müller beteuert entgegen aller Gerüchte um Ärger mit dem DFB, dass private Gründe für seine Entscheidu­ng ausschlagg­ebend waren. Später erklärt der Stürmer: „Die Entscheidu­ng würde ich heute so nicht mehr treffen. Ich hätte gerne noch bei der EM 1976 gespielt.“

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Rosi Mittermaie­r
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Björn Borg

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