Lahm hat alles richtig gemacht
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Es ist gerade vier Tage her, dass wir an dieser Stelle den Fußballer Philipp Lahm in höchsten Tönen besungen haben. Lahm stand vor seinem 500. Pflichtspiel im Trikot des FC Bayern. Inzwischen hat er 501 Partien für die Roten gespielt und seinen Kumpel Bastian Schweinsteiger von Platz sieben der ewigen Bayern-Liste verdrängt.
Das ist jetzt nicht mehr der Rede wert – und trotzdem hat es der 33-Jährige heute wieder in die Randbemerkung geschafft. Treue Leser dieser Kolumne wissen: Wem derartig Außergewöhnliches gelingt, der hat entweder etwas verbrochen, oder alles richtig gemacht. Für Lahm gilt Letzteres.
Er geht wieder einmal, bevor sein Weg zu Ende ist. So hat er es auch in der Nationalelf gehalten. Natürlich hätte er nächste Saison noch ordentlich für den FC Bayern spielen und danach den ehrenwerten Job des Sportdirektors übernehmen können, den ihm Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seit Monaten hinterher trägt.
Warum aber sollte er? Wenn es schief läuft mit dem angepeilten Champions-League-Gewinn und der Saison überhaupt, wäre eine weitere Spielzeit kein Spaß mehr für ihn. Gelingt dem FC Bayern der große Triumph, wäre es das passende Karrierefinale für einen der besten Abwehrspieler überhaupt. Einer, dem seine überragende Klasse nicht vorherbestimmt war. Ein kleiner Kerl, der nicht Netzer und nicht Müller hieß, sondern mit der Bürde des Namens Lahm durch die Fußball-Welt wirbelte. Einen wie ihn unterschätzen die Menschen oft. Klein und Lahm.