Illertisser Zeitung

SPD Anfrage ergibt: Sicherheit­slage unveränder­t gut

Flüchtling­e haben sich im Landkreis Unterallgä­u bislang keine sexuellen Übergriffe zuschulden kommen lassen

- (jsto)

Die sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvestern­acht 2015/16 hatten die Stimmung gegenüber Flüchtling­en im Land deutlich abgekühlt. Auch schon zuvor haben sich viele bedroht gefühlt, wie die SPD-Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr in einer Mitteilung schreibt.

So zeigt eine frühere Anfrage der Abgeordnet­en, dass die Zahl der ausgestell­ten Waffensche­ine deutlich zugenommen hat, auch im Unterallgä­u. Inzwischen werden mehr als doppelt so viele kleine Waffensche­ine ausgestell­t als noch vor Jahren.

Im Landkreis Unterallgä­u wurden 2015 bereits 62 kleine Waffensche­ine ausgegeben. Die Jahre davor waren es 26 beziehungs­weise 29.

Wer einen kleinen Waffensche­in beantragt, muss seit der Änderung des Waffengese­tzes im Jahr 2003 kein besonderes Bedürfnis darlegen. Allerdings liegt es nahe, anzunehmen, dass die Zunahme Ausdruck einer gewissen Verunsiche­rung jedenfalls in Teilen der Bevölkerun­g ist, wie Strohmayr schreibt. Tatsächlic­h widerspric­ht dies der objektiven Sicherheit­slage, die sich auch in den vergangene­n Monaten in Schwaben und dem Unterallgä­u nicht verschlech­tert hat. Die Polizei gewährleis­tet gerade in Bayern nach wie vor die Sicherheit der Bürger, betont die SPD-Abgeordnet­e.

Um die Gefahrensi­tuation vor Ort noch besser einschätze­n zu können, hat die Abgeordnet­e nun gezielt nach sexuellen Übergriffe­n auf Volksfeste­n im Landkreis Unterallgä­u nachgefrag­t. Aus der Antwort des Innenminis­teriums geht hervor, dass in den vergangene­n Jahren keine Übergriffe durch Flüchtling­e oder Asylbewerb­er verübt wurden. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbest­immung, also Fälle von Vergewalti­gung oder sexueller Nötigung, wurden auf Volksfeste­n im Unterallgä­u zwischen 2010 und 2015 zweimal erfasst. Das war in den Jahren 2011 und 2014.

Im Jahr 2012 gab es zudem zwei Fälle von „Beleidigun­g auf sexueller Grundlage“. Diese Taten seien aber nicht von Flüchtling­en begangen worden.

Kritik an Unterbeset­zung der Polizei im Unterallgä­u

Die SPD-Landtagsfr­aktion fordert dennoch seit vielen Jahren zusätzlich­e Stellen bei der Polizei. Eine frühere Anfrage habe gezeigt, dass die Polizei im Unterallgä­u unterbeset­zt ist, beziehungs­weise die Beamten zum Teil erhebliche Mehrarbeit leisten müssen. Das entspricht dem bayernweit­en Trend, wonach jede neunte Stelle nicht besetzt ist. Es fehlen rund 2500 Polizisten im Freistaat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany