Unterschriften gegen gefährliche Quer Parkplätze
Nach dem schweren Unfall in der Illertisser Hauptstraße ist eine Bürgerin aktiv geworden. Wie es jetzt weitergeht
Sie hat ihr Versprechen wahr gemacht: Die Illertisserin Gerti Kesslinger hat in den vergangenen Tagen Unterschriften gegen die quer zur Fahrbahn ausgerichteten Parkplätze in der Innenstadt gesammelt. Den Ausschlag für die Aktion gab ein schwerer Unfall, der sich Mitte Januar in der Hauptstraße ereignet hat.
Ein Sportgeländewagen rollte aus einer der rechtwinklig zur Straße angelegten Stellfläche nach vorne auf den Gehweg, erfasste dort einen zehnjährigen Buben und drückte diesen gegen eine Hauswand. Das Kind wurde dabei schwer verletzt. Danach begann in der Vöhlinstadt erneut die Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Parkplätze: Platzsparend seien sie und Stellflächen in Illertissen zudem begehrt, hieß es einerseits. Auf der anderen Seite berge das Rückwärtsrausfahren durchaus Risiken.
Kesslinger hält die Parkplätze jedenfalls für gefährlich: „Die Autos werden größer und breiter, man sieht gar nichts.“Rund 150 Unterschriften hat sie bei ihrer Sammelaktion zusammengetragen. Das Ziel: Die quer zur Fahrbahn angelegten Parkplätze in Illertissen sollen verschwinden. Dafür könnten Stellflächen längs zu den Straßen angeordnet werden, aus diesen sei das Herausfahren leichter – und sicherer.
Als Kesslinger mit Liste und Stift in Illertissen unterwegs war, kam sie mit mehreren Bürgern ins Gespräch. Manche hätten die Situation als „schlimm“bezeichnet und Poller zwischen den Parkplätzen und dem Gehsteig gefordert. Andere hätten die Auffassung vertreten, dass die Aktion wohl wenig Wert habe – aber trotzdem unterschrieben. Für Kesslinger ist Engagement in der Sache dennoch wichtig: „Ich wollte einfach etwas machen.“Sie weist daraufhin, dass es hinter der Schranne einen öffentlichen Parkplatz gebe, von dem viele motorisierte Besucher der Vöhlinstadt wohl nichts wüssten. Kesslinger hat ihre gesammelten Autogramme nun an Bürgermeister Jürgen Eisen übergeben.
Der will den Bauausschuss darüber informieren, glaubt aber nicht, dass die Querparkplätze tatsächlich umgebaut werden. Erstens wegen der Baumaßnahmen und zudem, weil die Zahl der Stellflächen dann wohl schrumpfen würde. „Das können wir den Geschäftsinhabern nicht antun“, sagt Eisen. Der Einzelhandel habe es schwer genug. Kesslingers Aktion schätzt der Bürgermeister trotzdem. „Es ist schön, wenn sich Bürger einsetzen.“