Die Geschichte eines rastlosen Lebens
Wilhelm Schütz verarbeitet in seinem ersten Roman eigene Erlebnisse
„Sein ‚erster Bauer‘, eine hagere, große Gestalt. Er ging nicht einen Schritt auf Mutter zu, streckte ihr nur seine knöcherne, kräftige Hand entgegen. Ein wortkarges ‚Grüß Gott‘ zu ihr, dann schaute er Phil an, ohne ihm die Hand zu geben. ‚So, und du bleibst jetzt bei uns!‘. Phil wusste nicht, ob er ihn das fragte oder ob er es nur feststellte.“
Diese Zeilen stammen aus dem Buch „Ein Viertel Leben“, geschrieben von Wilhelm Schütz. Der gebürtige Auer, der eines der Exemplare gerade in seiner Hand hält, ist mit dem Ergebnis seiner Arbeit sehr zufrieden. Das gut 200 Seiten umfassende Buch, das auf seinem Hardcover-Umschlag die Silhouette eines jungen Mannes auf dem Weg in die Ferne zeigt, ist sein erstes Buch, das veröffentlicht wurde. Rund eineinhalb Jahre habe er daran gearbeitet. „Es gibt mein Leben wider“, verrät der Autor.
Das Buch ist gefüllt mit seinen Erinnerungen – von der Kindheit bis hin zum 21-jährigen Soldaten. Es erzählt von einem rastlosen Leben voller Entbehrungen und Abschieden. Aber auch von glückseligen Momenten und von romantischen Stunden.
Dabei sei „manches Roman und manches authentisch“. Denn das Leben des heute 79-Jährigen war wohl ebenso bewegt, wie das der Romanfigur Phil. Wie Phil musste er mit zwölf Jahren Abschied vom Elternhaus nehmen und als Hilfskraft auf einem Bauernhof arbeiten. Es berichtet aber auch von einer Generation und deren Leben, das vor nur wenigen Jahrzehnten Realität war und das heute fast schon vergessen scheint. Auch gegen dieses Vergessen richtet sich sein Buch. Seine Tochter Renate habe ihn schon vor vielen Jahren dazu aufgefordert, sein Leben aufzuschreiben, erzählt er. Eben damit es in Erinnerung bleibt.
Die Romanbiografie „Ein Viertel Leben“ist im Novum Verlag erschienen und auch als E Book erhältlich.
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