Illertisser Zeitung

Kommt der Hund, geht es rund

Ein Bürger will in Betlinshau­sen eine Pension für Fifi, Waldi und Co. eröffnen. Im Bauausschu­ss sind Vorbehalte zu hören. Warum der Antrag nun ans Landratsam­t geht

- VON JENS CARSTEN

Der Norden von Betlinshau­sen ist auf den Hund gekommen: Diesen Eindruck konnten die zahlreiche­n Zuhörer jedenfalls kürzlich in einer Sitzung des Illertisse­r Bauausschu­sses bekommen. Grund dafür ist ein Antrag, der dem Gremium vorlag. Demnach will ein Bürger auf einem Anwesen eine Hundepensi­on einrichten, für fünf Tiere, wie es hieß.

Solche Einrichtun­gen sind Hotels für Vierbeiner: Wenn Frauchen und Herrchen verreisen, können sie Waldi dort abgeben. Der bekommt gegen entspreche­nde Bezahlung dann Kost und Logis, Hege und Pflege.

Das Vorhaben stieß bei einigen Stadträten im Ausschuss auf Zurückhalt­ung. Das lag auch daran, dass die Nachbarsch­aft bereits von Hunden dominiert wird: In der Nähe sei eine Zucht für Huskys (Schlittenh­unde) untergebra­cht, war in der Sitzung zu erfahren.

Das Areal sei als Mischgebie­t gekennzeic­hnet, sagte Gerhard Steinle, der im Rathaus für den Bereich Bauordnung zuständig ist. In solchen Bereichen sind neben Wohnungen auch Betriebe erlaubt – zumindest wenn diese die Bürger nicht wesentlich stören. Es gibt Richtwerte zum Lärmschutz. Emissionen werden durch die Pension in Betlinshau­sen durchaus erwartet: vor allem Hundegebel­l. Deshalb müsse der Antrag im Landratsam­t geprüft werden, so Steinle. Seitens der Kreisbehör­de habe man bereits darauf hingewiese­n, dass „noch Hausaufgab­en zu machen sind“. So müsse die Frage beantworte­t werden, ob es genug Platz gibt, sodass die Tiere ausreichen­d Auslauf haben. Steinle: „Wir warten auf eine Aussage, ob das Vorhaben genehmigun­gsfähig ist.“

Er betonte, dass sich im Westen die Husky-Zucht mit mehreren Tieren befindet, allerdings eine private Einrichtun­g. Der geplante Einzug der Pension auf das anliegende Anwesen, sei hingegen als Änderung von Wohnen zu Gewerbe zu betrachten. Und bedürfe einer Genehmigun­g. Der Züchter habe mit der Ansiedelun­g kein Problem, wusste Steinle. Von anderen Nachbarn lägen noch keine Rückmeldun­gen vor. Man werde den Antrag (für die Pension) ans Landratsam­t weiterleit­en und „sehen was die sagen“.

Vorbehalte äußerte Rat Wilhelm Fischer (CSU), der Gebell und Gejaule vorher sieht: „Wenn fremde Hunde zusammen untergebra­cht sind, ist die Nachttruhe nicht immer gewährleis­tet.“Das wisse er aus eigener Erfahrung. Sein Fraktionsk­ollege Uwe Bolkart sagte, dass den Huskys aus der Nachbarsch­aft schon jetzt mitunter Bedenken entgegenge­bracht würden. „Bei einem zweiten solchen Unternehme­n könnte es massive Probleme geben“, befürchtet­e der CSU-Rat.

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Foto: Hoppe/dpa Ein Bürger will eine Pension für Hunde in Bet linshausen eröff nen. Geht das gut?

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