Im Prinzip ja, aber...
zum Geld »
Die Witze über den fiktiven Sender Radio Eriwan sind leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Darin geht es um Höreranfragen, deren Beantwortung fast immer mit der legendären Wendung „Im Prinzip ja, aber...“beginnt. Ein bisschen nach diesem Schema musste diese Woche das Kreisgremium mit dem sperrigen Namen Schul-, Kultur-, Sport- und Stiftungsausschuss handeln. So manches, was als fördernswert angesehen wurde, konnte nicht oder nicht in gewünschter Höhe mit Geld bedacht werden.
Etwa die Stadt Neu-Ulm, die sich den Umbau des hervorragend geführten Edwin-Scharff-Museums sehr viel Geld kosten lässt und dafür gerne Unterstützung aus der Kreiskasse bekommen hätte. Die Antwort: Im Prinzip ja, aber wir haben heuer kein Geld, vielleicht nächstes Jahr. Und das neue Festival für alte Musik in Roggenburg hat viele Freunde und im Prinzip hätte es auch mehr als die bewilligten 7000 Euro verdient gehabt, aber die beantragten 10 000 wären doch ein wenig viel gewesen. Und eigentlich hätten auch die beliebten Gärten beim Illertisser Museum für Gartenkultur Unterstützung gebrauchen können. Doch wenn der Kreishaushalt mit einem Minus von vier Millionen Euro abschließt, weil die defizitären Kliniken ein Loch in das Kreissäckel gerissen haben, dann schlägt die Stunde des entschuldigenden, kollektiven Schulterzuckens. Geht halt nicht. Vieles wäre wünschenswert, aber in diesem Jahr nicht.
Allerdings verwundert in diesem Zusammenhang schon, wie geräuschlos mal eben 27000 Euro im Haushalt verbucht werden, um ein unverhofftes Defizit auszugleichen: Die Sparkassenstiftung ist wegen der Zinskrise seit 2013 den vereinbarten Betriebskostenzuschuss für das Landkreismuseum Oberfahlheim schuldig geblieben. Die Mahnungen aus dem Landratsamt verhallten jahrelang unbeantwortet.
Abgesehen davon, dass dies schon ein merkwürdiges Gebaren ist: Mit dem Geld hätte man noch manches Schöne fördern können, im Prinzip zumindest.