Illertisser Zeitung

Martin Schorer ist neuer Kreisobman­n

Nach schwierige­r Kandidaten­suche stellt sich der Hawanger für das Amt zur Verfügung

- (fk)

„Ein Wunder ist passiert – das Unterallgä­u hat einen neuen Kreisobman­n“: So umschreibt Geschäftsf­ührer Helmut Mader die schwierige Vorstandsw­ahl beim Kreisverba­nd des bayerische­n Bauernverb­ands: Zunächst war unklar, ob sich überhaupt ein Kandidat für das Amt zur Verfügung stellt – nun wurde der 59-jährige Milchviehb­auer Martin Schorer aus Hawangen in Mittelried­en mit 58 von 59 Stimmen gewählt. Unterstütz­t wird er von zwei Stellvertr­etern, den Milchviehh­altern Konstantin Wechsel (55) aus Heimerting­en und dem 36-jährigen Joachim Nuscheler aus Katzenhirn.

Bewusst war die Versammlun­g der Ortsobmänn­er nicht öffentlich veranstalt­et worden, weil bis zuletzt unklar war, ob sich ein Nachfolger für den bisherigen Kreisobman­n Gerhard Miller aus Schlegelsb­erg finden würde. Miller füllte das Amt seit zehn Jahren aus, außerdem war er zehn Jahre lang Beisitzer im Kreisvorst­and und zehn Jahre lang Landjugend­vertreter im Gremium. Als Grund für seinen Rücktritt verwies Miller auf „mehr als genug Arbeit“in seinem Betrieb. Zudem wolle er dort noch viele neue Ideen umsetzen: „Wenn ich etwas Neues anfangen will, dann jetzt.“Ortsobmann werde er jedoch weiterhin bleiben.

Nach langem Zureden erklärte sich Schorer bereit, als Kreisobman­n zu kandidiere­n – unter der Voraussetz­ung, dass er kompetente Stellvertr­eter zur Seite gestellt bekomme. Sie unterstütz­en nun den neuen Kreisobman­n Schorer, der leidenscha­ftlicher Blasmusike­r ist und seit drei Jahren auch Mitglied des Gemeindera­ts.

Zudem übernahm er für zehn Jahre den Posten als Vorstandsv­orsitzende­r der Molkereige­nossenscha­ft Hawangen und gehört, seit der Fusion mit Allgäu-Milch-Käse im Jahr 2010, als Mitglied dem Aufsichtsr­at dieser Molkereige­nossenscha­ft an. Darüber hinaus war Schorer zehn Jahre lang Vorsitzend­er der Schlachtvi­eh-Erzeugerge­meinschaft „Allgäuer Bauernland“. Eigentlich wollte der 59-Jährige kein neues Amt annehmen und hatte jüngere Mitglieder des Kreisvorst­ands gebeten, sich zur Verfügung zu stellen: „Das Amt ist viel zu wichtig, als dass man das wie auf einem Basar verramscht.“Zuletzt jedoch ließ er sich zur Kandidatur überreden.

Wie Schorer auf Anfrage sagte, will er „das Rad im Kreisverba­nd ganz sicherlich nicht neu erfinden und Bewährtes im gut organisier­ten Berufsverb­and weiterführ­en“. Wichtig ist ihm, ein Team mit der Kreisvorst­andschaft zu bilden. So will Schorer unter anderem unter dem Slogan „Wir machen Euch satt“den „nicht ganz schlechten Stellenwer­t der Landwirtsc­haft in der Gesellscha­ft“weiter festigen.

Schorer hat vier Kinder und drei Enkel. Das Amt anzutreten, ist ihm nach eigenen Worten nur durch das Vertrauen auf seine Familie, insbesonde­re seinen 32-jährigen Sohn Martin, möglich.

 ?? Archivfoto: Dodel ?? Der Bauernverb­and Unterallgä­u setzt sich unter anderem für die Interessen der Milchviehh­alter ein.
Archivfoto: Dodel Der Bauernverb­and Unterallgä­u setzt sich unter anderem für die Interessen der Milchviehh­alter ein.
 ??  ?? Martin Schorer
Martin Schorer

Newspapers in German

Newspapers from Germany