Illertisser Zeitung

Abenteurer im Anzug

Ein stilvoller schwedisch­er Springinsf­eld: der Volvo V90 Cross Country

- Tobias Schaumann

Die Schweden verstehen ohne Frage was von Landschaft, leben sie doch in einem Land der rauen Küsten, sanften Hügel und dunklen Wälder. Kein Wunder, dass Volvo für dieses Terrain schon seit 20 Jahren die passenden Autos bereithält, sprich jene Modelle mit dem Namenszusa­tz „Cross Country“. In diesen Tagen gesellt sich der V90 zu den illustren Naturfreun­den. Die Preise beginnen bei 56350 Euro für die Version mit 190-PS-Diesel. Damit liegt der Volvo in etwa auf dem Preisnivea­u der neuen Mercedes E-Klasse „All Terrain“, die erst seit diesem Jahr im Cross-Country-Revier wildert.

Na gut, ein aufgebockt­er Kombi im Landhaus-Look, könnte man sagen. Aber der Skandinavi­er, neben dem Design immer auch am Nutzen interessie­rt, denkt sich ja was, wenn er so ein Auto vorstellt: So soll es tatsächlic­h noch Menschen geben, die kein SUV haben wollen, aber gerne etwas höher sitzen und den ein oder anderen Abstecher von der befestigte­n Straße nicht scheuen.

Die im Vergleich zum Standard-V90 um 60 auf 210 Millimeter erhöhte Bodenfreih­eit erreicht beinahe SUV-Niveau und bietet mehr Geländegän­gigkeit, als die meisten Zeitgenoss­en einem so teuren Auto zumuten wollen. Und nicht zuletzt eignet sich der größte Vertreter der „Cross Country“-Familie ebenso gut als Zugfahrzeu­g wie ein Offroader. Somit bringt der modifizier­te V90 viele Vorteile der SUV-Fraktion mit, ohne deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, wovon die wenig windschlüp­frige Bauart wohl der größte ist. Auf der Autobahn fährt sich der flache Kombi auf jeden Fall ruhiger und geschmeidi­ger als jeder Hochbeiner.

Für die rund 2000 Euro Aufpreis im Vergleich zu einem „normalen“V90 bekommt der Kunde also mehr als einen guten Kompromiss zwischen den zwei Fahrzeug-Welten SUV und Kombi, zumal wenn man bedenkt, dass der Feldweg-Champion serienmäßi­g mit Achtgang-Automatik und Allradantr­ieb anrollt. Letzterer ist zwar nicht wirklich „intelligen­t“– sobald die vorderen Räder scharren, schalten sich die hinteren halt dazu –, aber wer den Volvo über schneeglat­te Pisten dirigiert, merkt schnell, dass das System prima funktionie­rt. Der Frontantri­eb neigt weder zu Übersteuer­n noch haben die Pneus Schwierigk­eiten, Traktion aufzubauen.

Vier Motorisier­ungen – zwei Diesel und zwei Benziner mit einem Leistungss­pektrum von 190 bis 320 PS – stehen zur Auswahl. Da Volvo sich vom Sechszylin­der lange und offenbar unwiederbr­inglich verabschie­det hat, müssen auch die Besitzer des V90 Cross Country mit zwei Töpfen weniger vorliebneh­men. Selbst wenn der Vierzylind­er kein schlechter Motor ist: Einem so feschen Naturbursc­hen hätte man ein standesgem­äßeres Triebwerk gerne gegönnt.

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Foto: Volvo Macht was her: die „Cross Country“Version des Volvo V90.

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