Energiewende selbst gemacht
Wie das in den eigenen vier Wänden geht, verrät das schwäbische Handwerk dieses Wochenende auf den Immobilientagen
Auch wenn die Themen Klimaschutz und Energiewende medial nicht im Fokus stehen, sie sind weiterhin brandaktuell und für eine sichere Zukunft unabdingbar. Die Zeit, seine eigene zukünftige Energieversorgung zu sichern und bezahlbar zu machen, ist günstig: Die Technik ist vorhanden, die Handwerksbetriebe, die ihre Pläne in die Tat umsetzen, sind gut vorbereitet und für Sanierungsmaßnahmen und energieeffiziente Neubauten gibt es zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse. Warum also nicht die Energiewende in den eigenen vier Wänden umsetzen?
Ob Solarthermie, Fotovoltaik oder Speicherung von Solarstrom: Innovative und umweltfreundliche Energieversorgung schafft Unabhängigkeit von den Energieversorgern. Wer im Vorfeld sein Haus dann noch gut dämmt und somit seine Heizkosten reduziert, kann der nächsten Nebenkostenabrechnung gelassen entgegensehen.
Hausbesitzer können diese Unabhängigkeit durch eine gut geplante und professionell durchgeführte Sanierung oder den Neubau ihres Gebäudes erreichen. Grundsätzlich gilt dabei der sogenannte „energetische Dreisprung“:
Den Energieverbrauch reduzieren, beispielsweise durch eine gute Dämmung und energieeffiziente Baumaterialien.
Die Haustechnik erneuern, beziehungsweise anpassen und die benötigte Energie effizient nutzen. Das gelingt unter anderem durch Energiemanagement im Haus, Wärmerückgewinnung und effiziente Beleuchtung.
Den Restenergiebedarf über erneuerbare Energien abdecken, zum Beispiel durch eine Solaranlage.
Nicht zu vergessen: Durch eine Sanierung wird der Wert einer Immobilie gesteigert. Das ist für nachfolgende Generationen und potenzielle Käufer wichtig. Das Gebäude wird sozusagen „enkeltauglich“gemacht. Ein solcher Aufwand lohnt sich gewiss. In bestimmten Fällen ist es genauso teuer, die Investition und die dann geringeren Heizkosten zu zahlen, als die zukünftigen Ausgaben für die Energie zu bestreiten.
Bei der Entscheidung, ob saniert wird oder nicht oder welche Bauart die beste ist, ist der Umweltgedanke zunächst nachrangig. Fragen, wie „Was kostet die Sanierung und wann rechnet sie sich?“und „Was bringt mir beispielsweise der Bau eines Passivhauses?“oder „Wie gehe ich am besten vor?“beschäftigen den Immobilienbesitzer und Bauherrn. Den meisten Besitzern von älteren Häusern ist klar, dass sie mit geeigneten Sanierungsmaßnahmen Energie und Heizkosten sparen könnten. Vielen erscheint der Weg jedoch sehr kompliziert. Der gute Wille geht schnell angesichts der vielen Dinge, die zu bedenken sind, verloren. Womit soll begonnen und wann beispielsweise müssen welche Förderungen beantragt werden? Die gleichen Fragen stellen sich auch bei der Planung eines Neubaus: „Welche Bauart ist für mich geeignet? Passivhaus, Plusenergiehaus? Holz oder Massiv?“Die Immobilientage, die an diesem Wochenende in der Messe Augsburg stattfinden, bieten eine gute Möglichkeit, viele Meinungen einzuholen und sich zu orientieren. Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren und Erneuerbare Energien und die vielen Fachvorträge werden sicher die eine oder andere Frage beantworten.