Narren treiben’s wieder bunt
Trotz kalter Witterung schauen einige Tausend Besucher beim Faschingsumzug in Au zu. Rund 90 Gruppen bis vom Bodensee oder der Alb geben dem Carneval Club die Ehre
Die Wetterlage gestern war trüb bis grau – gerade recht für das bunt gemischte Narrenvolk von links und rechts der Iller, um Au als Faschingshochburg im Konfetti- und Bonbonregen hochleben zu lassen. Rund 90 Gruppen aus Hästrägern und Regenten, Wagenburgen und Kapellen waren dem Ruf des Carneval Clubs Au (CCA) gefolgt, um seinem Prinzenpaar Selina Drabert und Werner Jank junior zu huldigen. Eskortiert von den Aumer Kröpf zogen diese, mit dem Narrenvolk im Konvoi, bei Fanfaren- und Guggenmusik durchs Dorf. Nach eineinhalbstündigem Umzug wurde am Rathausplatz weiter gefeiert.
Die „Kröpf“haben im Laufe ihres Narrendaseins allerlei Zuwachs bekommen in Au, wobei die „Tierschau“aus dem Kindergarten als die jüngste Altersgruppe dennoch zu den längsten Nutznießern zählt. Denn angefangen hat alles vor Jahren mit dem Zug kleiner Mäschkerle durch den Ort. Heuer war auch wieder der Chorwurm der Chorgemeinschaft Au vertreten, und der Auer gab sich als fantasievolle Spaßformation zu erkennen, zumal er den Narrenruf der Kröpf’, das „Arewie – Arewa“, auf „Alewie – Alewa“abgeändert hatte.
Den Kopf des Gaudiwurms bildeten Guggenmusiker aus Blaustein, gefolgt von den Illertaler Wasserbätschern aus Illertissen, deren blaue Schuppen an die beim Illerhochwasser an Land geschwemmten Unholde aus dem Fluss erinnern. Die Iller steht Pate für weitere Gruppen, wie die Illertalhex’ der Fasnetfreunde Mooshausen, die Ranzenburger Illergoischdr aus Dietenheim, der Illertaler Faschingshaufa mit Wurzeln in UnterFaschingshaufa ● ● ● ● ● ● ● roth oder die Narrenzunft der Illerhexen aus Kellmünz, die da androhen: „Wilsch du über d’r Iller num – komsch ums Fuier it drum rum.“
Aus Illertissen haben sich in guter Gewohnheit Stadträte und Freunde zum Umzug gesellt und die Illertisser Musiknacht als Motto gewählt: „Wir rocken Illertissen.“Ebenfalls aus Illertissen „Los Pedalos“des Radsportvereins, die Spätzünder aus Tiefenbach, die 60. Geburtstag der Micky-Maus feierten oder die Jedesheimer Faschingsfreunde als Minions. Erstmals dabei waren die Henkerhexa aus Osterberg, die ans Mittelalter erinnern, als ein Scharfrichter aus Biberach für sein grausiges Handwerk auch auf die östliche Seite des Illertals geholt wurde.
Ihr närrisches Ziel dürften die Aumer Kröpf gestern erreicht haben: 3000 Hästräger und mindestens ebenso viele Zuschauer waren Teil des farbenfrohen Umzugs.
Rund um die „Aumer Kröpf“