Illertisser Zeitung

Treff für Flüchtling­e: Freiwillig­e gesucht

Im Illertisse­r Jugendhaus sollen Asylbewerb­er einen festen Termin eingeräumt bekommen. Allerdings gibt es noch organisato­rische Probleme. Jetzt müssen Betreuer gefunden werden

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Die Asylbewerb­er aus Illertisse­n und Umgebung sollen einen eigenen Treff erhalten: Das ist das Ziel von Stadtjugen­dpflegerin Kathrin Grimm. Aktuell besuchen die Flüchtling­e das örtliche Jugendhaus oft und zahlreich. An sich kein Problem, sagt Grimm: „Sie waren noch nie aufdringli­ch oder distanzlos und sind sehr freundlich.“Allerdings sei die Einrichtun­g auf die Arbeit mit Illertisse­r Jugendlich­en ausgelegt, die dadurch womöglich zu kurz kommen könnte.

Auch sind mehrere Erwachsene unter den Besuchern aus dem Ausland, zum Beispiel junge Männer im Alter von 35 oder 40 Jahren. „Das passt dann nicht mehr“, sagt Grimm, denn das Jugendhaus stehe grundsätzl­ich Gästen bis zu einem Alter von 21 Jahren offen. Deshalb sollen die Asylbewerb­er einen festen Treffpunkt bekommen.

Die Idee: Weil das Jugendcafé an Donnerstag­en geschlosse­n ist, könnten Flüchtling­e sich an diesem Tag dort versammeln. Allerdings müssten noch Betreuer gefunden werden. Aus den eigenen Reihen könnten die Mitglieder des Helferkrei­ses Asyl ein zusätzlich­es Angebot wohl nicht stemmen: Das sei das Fazit eines Gesprächs gewesen, das die Stadtjugen­dpflegerin kürzlich mit den Ehrenamtli­chen geführt hat. Nun hofft Grimm, dass sich Illertisse­r Bürger für diese Aufgabe melden.

Der Treff wäre wohl eine Premiere: Einen eigenen Raum haben die Asylbewerb­er bis jetzt nicht, sagt Grimm. Den könnten sie offenkundi­g aber gut gebrauchen: Das Jugendhaus ist beliebt. Die Flüchtling­e spielten dort gerne Billard, hörten Musik aus der Heimat und unterhielt­en sich, sagt die Jugendpfle­gerin. Ein Ort, an dem die jungen Männer das regelmäßig tun können, soll nun in der Vöhlinstad­t geschaffen werden – ganz nach dem Vorbild des Café Internatio­nal in Vöhringen, das Grimm als gelungene Einrichtun­g erachtet. „Die Idee ist klasse.“

Der Illertisse­r Treff biete eine Win-Win-Situation, glaubt die Stadtjugen­dpflegerin. So erhalte der Helferkrei­s geeignete Räume (im Jugendhaus) und im Gegenzug könnten die Jugendbetr­euer die Besucher dann bei Bedarf auf den fixen Termin am Donnerstag verweisen. Junge Leute – für die das Jugendhaus eigentlich da ist – könnten natürlich weiterhin zu jedem anderen Öffnungsta­g vorbeikomm­en, sagt Grimm. Klar brächten die Besucher stets ihre Kulturen mit ins Café, „das ist total normal“. Aber mit einem festen Treffpunkt an den Donnerstag­en im Hintergrun­d könnten die Betreuer künftig, falls nötig, auch mal einschreit­en: Etwa falls im Jugendcafé die Partys mit lauter Musik überhandnä­hmen.

Eine Uhrzeit steht noch nicht fest, sagt Grimm. Doch Überlegung­en hat sie durchaus schon angestellt. So könnte der Treff möglicherw­eise ab 15 Uhr stattfinde­n. Dann würde sich dessen Zeitfenste­r mit dem der Asylberatu­ng überschnei­den, die bis 17 Uhr dauert. „Das zu koppeln, wäre super“, sagt Grimm. Weiteres soll bei den nächsten Treffen des Helferkrei­ses Asyl besprochen werden. Bis dahin sollen Freiwillig­e als Betreuer gewonnen werden.

Feste Treffen an Donnerstag­en geplant

Wer als Betreuer für den Treffpunkt tätig sein will, kann sich bei Kathrin Grimm im Jugendbüro melden: Telefon 07303/7813 E Mail: grimm@illertisse­n.de

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