Wer zahlt für die Kapelle in Ay?
Kirche bleibt Gesprächsthema
Eine kleine Kapelle sorgt für großen Aufruhr in der Sendener Politik. Es geht um diese Frage: Soll die Maria-Hilf-Kapelle in Ay in das Sanierungsgebiet des Integrierten Städtebaukonzepts (Isek) mit einbezogen werden oder nicht? Die Lage ist kompliziert.
Das Planungsbüro Schirmer, das für Isek verantwortlich ist, hat die Kapelle und das umgebende Gebiet inklusive Kriegerdenkmal untersucht. Im Zuge dieser Untersuchungen kam das Büro eigenen Angaben zufolge zu dem Schluss, die Fläche nicht als Sanierungsgebiet auszuweisen. Der Grund: Senden habe wichtigere Stellen, die dringender saniert werden müssen, wie zum Beispiel die Innenstadt. Zudem war das Ayer Gebiet in der Vorlage in der jüngsten Stadtratssitzung nicht zu finden, da es laut Regierung von Schwaben für die Sanierung der Kapelle keine Fördermittel gibt. Das teilte die Verwaltung den Stadträten mit.
Dies sollten die Räte zur Kenntnis nehmen, sodass die Verwaltung das Isek-Konzept mit der Regierung von Schwaben im Detail abstimmen kann. Doch da machten die Stadträte nicht mit. Mehrheitlich beschlossen sie: Die Kapelle mitsamt Kriegerdenkmal und Umgebung werden in das Sanierungsgebiet aufgenommen. Walter Wörtz (CSU) stellte fest: „Es kommt drauf an, wie die Regierung wegen der Sanierung gefragt wurde.“Es sei klar, dass es für die Sanierung der Kapelle keine Förderung im Isek gebe – für die Umgestaltung des Platzes mitsamt Kriegerdenkmal aber vielleicht schon. Auch die anderen Räte zeigten den Willen, das Ayer Gebiet mit einzubeziehen. Da half es auch nichts, dass sowohl Bürgermeister Raphael Bögge als auch Stadtbaumeisterin Manuela Huber auf die Kenntnisnahme drängten, weil sich der Zeitplan des Isek sonst nach hinten verschiebe.
Zwei Tage nach der Sitzung stellte sich heraus: Es soll doch noch einmal über alles geredet werden. Bürgermeister Bögge teilte mit, dass er sich über den Gesprächswunsch der Fraktionen freue. Aus Sicht der Verwaltung muss die Fläche aufgewertet, jedoch nicht ins Isek-Sanierungsgebiet aufgenommen werden, da sie laut Regierung von Schwaben ohnehin nicht städtebaulich gefördert werde. Stattdessen könnten jedoch Fördermittel der Denkmalpflege genutzt werden.