Eine Wanderausstellung zur jüdischen Geschichte
Altenstadt beteiligt sich finanziell am Projekt eines schwabenweiten Netzwerks. Weitere Beschlüsse gefällt
Der Altenstadter Marktgemeinderat hat während seiner jüngsten Sitzung mehrere Themen abgearbeitet. Darunter war auch eine Wanderausstellung, die das Netzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben auf die Beine stellen will. Das Netzwerk ist eine Arbeitsgemeinschaft von mittlerweile 18 Einrichtungen und Kommunen, die die Kenntnis der einstigen jüdischen Existenz in der Region stärken und mit gemeinsamen Projekten jüdische Geschichte als Teil der Heimatgeschichte vermitteln will.
Bürgermeister Wolfgang Höß berichtete, dass eine Leader-Förderung etwa 60 Prozent der Kosten für die Schaffung der Wanderausstellung abdecken würde. Darüber hinaus sei das finanzielle Engagement der Netzwerkgemeinden erforderlich. Letztlich ginge es um die regionale Erinnerungs- und Geschichtsarbeit zum jüdischen Erbe. Altenstadt müsste sich mit rund 5500 Euro an der Erstellung der Wanderausstellung beteiligen. Die Kosten können auf drei Jahre verteilt werden.
Wie FWG-Fraktionsvorsitzender Robert Heller sagte, lebe man in Altenstadt an einem geschichtsträchtigen Ort. Er sprach sich dafür aus, das Projekt zu unterstützen. Vor zwei Jahren habe man schon einmal eine derartige Wanderausstellung in Altenstadt gehabt. Diese sei ein großer Erfolg gewesen. „Das ist ein wichtiges Anliegen“, betonte auch Wolfgang Höß. Es sei vor allem wichtig, die junge Generation zu gewinnen und so dafür zu sorgen, dass die jüdische Vergangenheit im Allgemeinen und auch in der Marktgemeinde nicht in Vergessenheit gerate.
Ratsmitglied Albert Merk fragte nach, wie viele Netzwerkorte sich beteiligen werden. Stellvertretender Bürgermeister Ernst Wüst erläuterte, dass davon ausgegangen werden könnte, dass auch die anderen Kommunen mitmachen werden. Der Marktrat befürwortete das Vorhaben und stimmte der Kostenbeteiligung einstimmig zu.
Einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent beziehungsweise maximal 3500 Euro gewährte die Rätegemeinschaft der Awo-Ortsgruppe Altenstadt. Der Zuschuss kommt der Awo-Kindererholung 2017 zugute. Die Awo selbst geht für die beiden Erholungen in der Oberpfalz und in Österreich von einem Defizit in Höhe von rund 6000 Euro aus. Dieses Jahr dürfen rund 40 Kinder an zwei Maßnahmen teilnehmen. „Der Erfolg spricht für sich“, betonte Robert Heller und fügte an, dass die Teilnehmerzahlen nach oben gingen. Die Förderung der Kindererholung sei deshalb gerechtfertigt.
Im Rahmen eines Masterplans für die Friedhöfe der Marktgemeinde wird auch ein Neuerlass der Friedhofsund Bestattungssatzung erforderlich. Bürgermeister Höß erläuterte, dass man die neuen Festlegungen zuerst in den Fraktionen vorberaten sollte. Die dadurch formulierten Empfehlungen sollen dann in eine Arbeitsgruppe eingebracht werden, in die je ein Vertreter pro Fraktion entsandt wird. Letztlich gehe es um Lauf- oder Ruhezeiten von Grabstellen aber auch um die Modalitäten für Reihen- oder Wahlgrabstätten. Bis zur Märzsitzung soll die Satzung überarbeitet sein. Später soll dann ein vorgeschalteter Beirat gebildet werden.