Illertisser Zeitung

Starke Emotionen und viel Applaus

Publikumss­timmen zur Opernpremi­ere

- (köd)

Welch eine Polarisier­ung: Nach der Pause blieben bei der Premiere von Alban Bergs Oper „Lulu“Plätze leer. Jene Zuschauer, die blieben, bejubelten am Ende eine ungemein emotionale Inszenieru­ng Matthias Kaisers mit starkem Applaus und „Bravo!“-Rufen und zeigten sich im Gespräch mit unserer Zeitung hellauf begeistert.

Bernard Marc aus Straßbourg ist für „Lulu“eigens nach Ulm gekommen. „Ich habe die Oper mit der heutigen Aufführung 20 Mal gesehen und werde am Wochenende auch die Hamburger Inszenieru­ng anschauen.“Er liebe diese Musik, erklärt Marc. „Mit der Ulmer Inszenieru­ng bin ich sehr glücklich. So schöne Stimmen! Und so ein kluges Bühnenbild! Ganz, ganz große Klasse!“

„Fantastisc­h, einfach fantastisc­h, mehr kann ich dazu fast nicht sagen“, lobt die Ulmerin Ulrike Hudelmaier Matthias Kaisers Inszenieru­ng. „Unglaublic­h, mit welch großer Leichtigke­it die Sänger agieren. Und ein tolles Bühnenbild. Einfach großartig!“

„Mir hat der Abend sehr gut gefallen“, berichtet Carola Ruess aus Ulm. „Das war eine außerorden­tliche Leistung von den Sängern. Die Kostüme sind genial, farblich derart symbolkräf­tig, und die Idee, das Publikum an den Rand der Manege zu setzen, ist toll. Die Interpreta­tion des Fragments über Tänzer – super.“

„Mir hat der erste Teil nicht so gut gefallen wie der zweite“, sagt Ulrike Simon aus Ulm. „Nach der Pause war es spannender, intensiver, und die Schlusssze­ne, in der die Schlange gewinnt, ist einfach genial. Das Einbinden der Zuschauer in die Manege finde ich eine tolle Idee, das habe ich noch nie gesehen, dass Publikum auf der Bühne am Rand des Geschehens sitzt.“Ulrike Simon lobt besonders die Leistung von Maria Rosendorfs­ky in der Rolle der „Lulu“. „Sie singt und spielt großartig, und das fast schon artistisch – das ist außergewöh­nlich.“

Peter Schulthess aus Ulm ist ebenfalls vom Ende der „Lulu“-Premiere begeistert. „Mich hat die Paarung Lulu – Schlange fasziniert. Diese Wechselwir­kung war extrem gut gemacht. Am Ende behielt die Schlange die Oberhand und ergriff komplett Besitz von Lulu.“Die Inszenieru­ng sei erstklassi­g.

„Ich war hingerisse­n“, sagt Ute Sommer. „Ich habe die Oper zwei Mal in der Fassung mit dem hinzukompo­nierten dritten Akt gesehen, der sehr brutal ist. Diese Inszenieru­ng ist die beste von allen, die ich kenne.“

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