Illertisser Zeitung

Mehr Offenheit wäre angebracht

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Wenn es stimmt, was Kreisrat Franz Mutzel sagt – und es besteht kein Grund, das in Zweifel zu ziehen – kann man seinen Ärger verstehen: Da soll der Ausschuss für Personal und Soziales einen Beschluss fassen, der – ohne, dass die Mitglieder darüber informiert worden wären – bereits Wochen vorher umgesetzt wurde. Wie es dazu gekommen ist, legt Landrat Hans-Joachim Weirather auf Nachfrage durchaus schlüssig dar: Weil wichtige Informatio­nen erst kurzfristi­g eintrafen, konnte die Pflegesatz­erhöhung in den Kreissenio­renwohnhei­men nicht schon in einer früheren Sitzung des Ausschusse­s beschlosse­n werden. Um den Stichtag einhalten zu können, hat der Landkreis dem erwartbare­n Beschluss deshalb vorgegriff­en und diesen nachträgli­ch eingeholt.

Dafür hat auch Franz Mutzel Verständni­s. Unverständ­lich bleibt nur, warum dies in der nicht öffentlich­en Sitzung nicht offen angesproch­en und erklärt wurde. So wundert es nicht, dass sich Einzelne übergangen und für dumm verkauft fühlen. Dass die Abbuchunge­n rückgängig gemacht worden wären, wenn der Ausschuss den Erhöhungen wider Erwarten nicht zugestimmt hätte, wäre formal korrekt und der Vorgang an sich wohl nicht zu beanstande­n gewesen. Was man aber beanstande­n kann, ist die Art, wie der Beschluss zustande kam. Für eine Zusammenar­beit auf Augenhöhe wäre mehr Offenheit angebracht gewesen.

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