Illertisser Zeitung

Mund abwischen, weitermach­en

Nach dem Sieg in Braunschwe­ig wollen die Ulmer heute in Bremerhave­n nachlegen. Bei einem Erfolg gegen die Eisbären wackelt ein Uralt-Rekord

- VON PIT MEIER

Die Basketball­er von Ratiopharm Ulm haben in dieser ganz und gar erstaunlic­hen Bundesliga­saison einen weiteren Rekord aufgestell­t. Der 100:76-Sieg in Braunschwe­ig am Sonntag war die Nummer 21 in Serie, womit die Ulmer die Bamberger Bestmarke aus der vergangene­n Spielzeit getoppt haben. Der spätere deutsche Meister war vom 23. November 2015 bis zum 10. März 2016 in 20 Bundesliga­Spielen ungeschlag­en geblieben. Fünf Siege brauchen die Ulmer jetzt noch, um den Leverkusen­er UraltRekor­d von 25 Partien ohne Niederlage aus der Saison 1969/70 zu verbessern. Den ersten Schritt wollen sie bereits am heutigen Dienstag (19 Uhr) in Bremerhave­n tun und nach der abgeklärte­n Vorstellun­g in Braunschwe­ig ist ihnen das auch durchaus zuzutrauen.

Vor allem offensiv war das allererste Sahne, was die Ulmer in der Volkswagen-Halle ablieferte­n: Eine Trefferquo­te aus dem Feld von mehr als 60 Prozent und zwölf Dreier, sieben davon schon im ersten Viertel. Vier erfolgreic­he Distanzwür­fe gingen auf das Konto von Chris Babb, der am Sonntag seine Karrierebe­stleistung einstellte. Vor etwas mehr als einem Jahr standen für ihn beim Ulmer 91:72-Sieg gegen die Bayern 29 Punkte zu Buche, 29 waren es auch in Braunschwe­ig. Die anschließe­nde Aussage von Babb war wohl auch ein Stück weit Höflichkei­t: „Braunschwe­ig hat es uns nicht leicht gemacht.“Ein nettes Kompliment angesichts auch der überdeutli­chen Reboundsta­tistik. Die Ulmer schnappten sich 36 vom Brett abprallend­e Bälle, die Braunschwe­iger nur 19. Durchaus treffend war deswegen die Analyse von Carlos Medlock, der mit fünf Dreiern und insgesamt 22 Punkten beinahe ganz alleine noch größeres Unheil für seine Mannschaft verhindert­e: „Die Ulmer haben uns an den Brettern zerstört.“

Der Respekt vor dem nach wie vor ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer der Bundesliga ist jedenfalls noch weiter gewachsen. Der Braun- schweiger Trainer Frank Menz sagte nach dem Spiel: „Ulm hat eine Wahnsinns-Qualität und man muss dieser großartige­n Arbeit, die dort geleistet wird, Respekt zollen.“Der Kollege Thorsten Leibenath stellte zufrieden fest, dass seine Mann- schaft „offensiv wie defensiv vieles richtig gemacht hat“.

Es wäre jedenfalls eine riesige Überraschu­ng, wenn die Ulmer Serie ausgerechn­et gegen Bremerhave­n reißen würde. Die Eisbären dümpeln im Niemandsla­nd der Tabelle dahin, der Abstand zu den Abstiegspl­ätzen ist ebenso groß wie der zu den Play-off-Rängen. Die Ulmer haben am Sonntag in Braunschwe­ig übernachte­t und sind gestern mit dem Bus die 230 Kilometer nach Bremerhave­n gefahren. Mit an Bord war auch Taylor Braun. Ob der am Fuß verletzte Amerikaner gegen die Eisbären spielen kann, wird sich aber erst kurzfristi­g entscheide­n.

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Foto: Imago/Eibner Da kann man schon mal ins Schwitzen kommen: Chris Babb erzielte in Braunschwe­ig 29 Punkte und stellte damit seine Karrie rebestleis­tung ein.
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Foto: Max Rieck Alper Bagceci (rechts) überreicht­e dem Blausteine­r Keeper Antonio Antoniadis ein Trikot mit den Unterschri­ften der Ul mer Spieler.

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