Illertisser Zeitung

Ulm spielt mit Eisbären Katz und Maus

Team von Trainer Thorsten Leibenath gewinnt auch in Bremerhave­n mit einem Hunderter. Ein Spieler des Gegners fällt nur mit seiner außergewöh­nlichen Frisur auf

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Die Reise nach Norddeutsc­hland hat sich für die Basketball­er von Ratiopharm Ulm gelohnt. Sie kamen mit zwei Hunderten zurück. Hatten sie noch am Sonntag in Braunschwe­ig mit 100:76 gewonnen, so setzten sie gestern Abend in Bremerhave­n noch einen drauf. Sie bezwangen die Eisbären locker mit 106:66 und bleiben damit ungeschlag­en an der Spitze der Bundesliga­tabelle.

Wegen einer defekten Uhr wurde die Partie nach 13 Sekunden erst einmal minutenlan­g unterbroch­en. Da lag Bremerhave­n 2:0 in Führung. Das war es dann für die Gastgeber. Ulm konterte sofort mit einem 17:0-Lauf. Und schon hatte das Team von Trainer Thorsten Leibenath die Partie völlig unter Kontrolle. Ulm spielte, Bremerhave­n versuchte sich zu wehren. Mit mäßigem Erfolg, was vielleicht auch daran lag, dass die Eisbären auf Jordan Hulls verzichten mussten. Für manch einen ist das Team damit nur noch die Hälfte wert. Ganz so drastisch ist es sicher nicht, zumindest machte Karvel Anderson bei den Norddeutsc­hen ein sehr gutes Spiel und war zusammen mit dem Ulmer Center Raymar Morgan bester Korbschütz­e der Partie. Beide sammelten jeweils 22 Punkte.

Bei den Ulmern fehlte weiterhin Taylor Braun wegen seiner Fußverletz­ung. Dafür spielte Youngster Marcel Pongo insgesamt zehneinhal­b Minuten, machte seine Sache ordentlich und kam zu seinen ersten Bundesliga­punkten, nachdem er zuvor schon bei seinen Eurocup-Einsätzen den einen oder anderen Zähler zum Ulmer Ergebnis beigesteue­rt hatte. Bei Halbzeit lag Ulm bereits mit 21 Punkten vorne (52:31), danach baute das Leibenath-Team seinen Vorsprung weiter aus und am Ende waren es 40 Punkte, die die Ulmer von ihren Gastgebern trennten. Das war ein Klassenunt­erschied. Kapitän Per Günther, der zu Beginn des zweiten Viertels mit einer Platzwunde an der Wange vom Feld musste, später aber wieder kam, versuchte die Situation des Gegners zu verstehen: „Das ist eine ganz seltsame Situation. Hagen steht als Absteiger fest, Vechta hat erst einen Sieg auf dem Konto und so gibt es eine Reihe von Mannschaft­en, die im Niemandsla­nd herumdümpe­ln. Für die ist es schwierig, sich im Spiel zu zerreißen.“

Sicher haben die Eisbären, bei denen der Ex-Ulmer David Brembly nur aufgrund seiner Gecko-Frisur auffiel, die er sich wegen eines Kinderhilf­sprojekts zugelegt hatte, versucht, dem übermächti­gen Gegner halbwegs Paroli zu bieten, aber vor allem gegen die Treffsiche­rheit der Ulmer waren sie machtlos. Diese trafen 14 von 19 Dreiern (74 Prozent!) und insgesamt aus dem Feld 67 Prozent. Da reihte sich auch David Krämer bestens ein, der seine beiden Drei-Punkte-Würfe traf und insgesamt auf zehn Punkte, zwei Rebounds und zwei Assists kam.

Statistik und Ausblick

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Foto: dpa Hier steckt der Ulmer Kapitän Per Günther den Ball durch die Beine von Waverly Aus tin (rechts David Brembly) zu einem Mitspieler durch.

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