Geliebte Klassiker
Die Fans von Manfred Mann lieben seine alten Songs – und der Musiker lieferte
Wer zu einem Konzert von Manfred Mann’s Earth Band geht, erwartet bestimmt keine musikalischen Experimente, legt keinen Wert auf neue Klänge oder ausgefeilte Textpassage. Nein, die Fans wollen Klassiker wie „Blinded by the Light“, „Spirit in the Night“oder „Don’t Lill it Carol“hören – und genau das bekamen sie im Ulmer Theatro auch zu hören. Fast jährlich gastiert die Truppe im Ulmer Klub und sorgt mit ihren Auftritten regelmäßig für ein volles Haus.
Den Hut tief ins Gesicht gezogen und verschanzt hinter einem Regal von fünf Keyboards, hielt sich der 76-jährige Namensgeber und Gründer der Band dezent im Hintergrund der Bühne. Nur wenn sich der gebürtige Südafrikaner das Keyboard über die Schulter hing, um seine Soli am vorderen Bühnenrand zu performen, hatten die Fans die Gelegenheit, den Musiker in Aktion zu sehen. Doch bei ihm gehörte auch dann die volle Konzentration seinem Instrument und nicht dem Zuhören.
Das Singen und damit das Rampenlicht überließ Mann Robert Hart, seit fast sechs Jahren am Mikrofon der Band. Und diesen Job macht der ehemalige Bad-Company-Sänger richtig gut. Als ob er sich vorgenommen hätte, jeden einzelnen Gast mitzureißen, suchte der 58-Jährige den Blickkontakt, winkt in die Besuchergalerie hinauf oder verteilt Handküsse an die Damen in der ersten Reihe.
Er scheute sich auch nicht, sein Publikum den Refrain des frühen Manfred-Mann-Hits „Mighty Quinn“in Dauerschleife singen zu lassen. Die etwa 550 Gäste machten begeistert mit und feierten die Band für eine gelungene Zeitreise in die 60er-, 70er- und 80er-Jahre.
Fast zwei Stunden zeigten die fünf Musiker, dass sie auch nach Jahrzehnten den Spaß an ihren Stücken noch immer nicht verloren haben.