Im Duell mit dem Weltmeister
Bei der deutschen Meisterschaft hat es Kugelstoßer Ristl mit David Storl zu tun
Deutsche Hallenmeisterschaft der Leichtathleten in Leipzig, eine am Wochenende mit mehr als 4000 Besuchern fast ausverkaufte Halle, ein Wettbewerb mit dem zweimaligen Weltmeister David Storl – und mittendrin der junge Ulmer Silas Ristl. Der 21-jährige Kugelstoßer hat sich mit neuer Bestleistung von 18,74 Metern erstmals für die nationalen Titelkämpfe der Aktiven qualifiziert und sagt: „Ich freue mich richtig darauf, dass ich dabei sein darf.“Ristl will den Wettbewerb genießen und die Stimmung aufsaugen, er hat aber als aktuelle Nummer sechs in Deutschland auch klare sportliche Ziele: „In den Endkampf der besten Acht möchte ich schon gerne kommen.“Die 18-MeterMarke hat Ristl zudem fest im Visier.
Anders sind die Vorzeichen für die Läuferin Alina Reh: Die 19-Jährige hat schon reichlich DM-Erfahrung geschnuppert und sogar schon bei den Aktiven eine Goldmedaille über 5000 Meter gewonnen. Für sie steht in Leipzig der erste und womöglich einzige Auftritt der Hallensaison bevor. Reh geht über 3000 Meter an den Start und hat durchaus Chancen auf das Podium. Auch wenn sie selbst daran keinen Gedanken verschwendet: „Ich will ohne großen Druck laufen und einfach Spaß haben.“Nach wochenlangem Training auf Eis und Schnee in der Heimat in Laichingen und in Dornbirn freut Reh sich erst einmal auf drei warme Kilometer unter dem Hallendach. Da die gleichaltrige Titelverteidigerin Konstanze Klosterhalfen aus Leverkusen in diesem Jahr wohl auf die 1500 Meter setzt, rückt die Ulmerin jedoch zwangsläufig in die Rolle einer Medaillenkandidatin. Auch die Norm für die Hallen-Europameisterschaft in Belgrad von 9:04,00 Minuten ist in Reichweite. Rehs Hallen-Bestleistung liegt schließlich bei 9:00,58 Minuten, aufgestellt im Vorjahr, als sie DM-Silber gewann – ebenfalls in Leipzig.
Weniger um Top-Platzierungen als vielmehr um Formtests gegen starke Konkurrenz geht es für die Ulmer Mehrkämpfer. Manuel Eitel will nach abgeschlossener Bundeswehr-Grundausbildung und überstandener Grippe über 60 Meter die deutschen Sprinter ärgern. Tim Nowak und Mathias Brugger sind über 60 Meter und im Weitsprung gemeldet. Finale oder Endkampf dürften außer Reichweite sein, zumal die Grippe nun auch Brugger erwischt hat. Er wird erst kurzfristig über einen Start entscheiden.