Illertisser Zeitung

Darum ist Biathlon so sexy

- VON ANDREAS KORNES ako@augsburger allgemeine.de

wird sie jetzt keine Zeit finden. Doch die nächsten Touren für den Sommer sind gewiss schon geplant. Im vergangene­n Jahr erklomm sie einige über 6000 Meter hohe Berge in Nepal. Der harte Alltag der Bewohner bewegte Laura Dahlmeier: „Diese Menschen beeindruck­ten mich zutiefst, denn anstatt zu jammern waren sie frohen Mutes und dankbar für ihre Arbeit.“● Zweimal ist Laura Dahlmeier nach Siegen in Hochfilzen im Zielraum zusammenge­brochen. Doch das Leichtgewi­cht mit 53 Kilogramm stand jedesmal wieder auf und lief zu Gold. Auch in den nächsten Wochen verfolgt sie weiter ihre Ziele. Das Gelbe Trikot der Führenden im Gesamt-Weltcup will sie verteidige­n. Am Samstag geht es mit dem Flugzeug nach Pyeongchan­g. In einem Jahr stehen dort die Olympische­n Spiele auf dem Programm. Auf den langen Flug nach Südkorea, „da freue ich mich weniger drauf“, sagt sie. Aber die weite Reise sei notwendig, um im nächsten Jahr gut vorbereite­t zu sein. Auch das ist Laura Dahlmeier: sehr pragmatisc­h. »

Die Formel ist ebenso zeitlos wie richtig: Erfolg macht sexy. Seit Jahren ist das bestens am Beispiel Biathlon zu beobachten. Aus dem Mauerblümc­hen der 1980er Jahre ist der Deutschen liebster Winterspor­t geworden. Die Einschaltq­uoten der WM, die am Wochenende in Hochfilzen zu Ende ging, waren beeindruck­end hoch.

Die Basis dafür schufen Sportler wie Uschi Disl, Frank Luck, Ricco Groß, Andrea Henkel und natürlich Magdalena Neuner mit ihren Erfolgen. Die Fans der Skijäger sind treu und verzeihen auch Durststrec­ken, wie beispielsw­eise bei den Olympische­n Winterspie­le 2014 in Sotschi, als die deutschen Frauen leer ausgingen. Das scheint Ewigkeiten her, denn inzwischen ist der Stern der Laura Dahlmeier aufgegange­n. Die 23-Jährige hat das Potenzial, selbst der hymnisch verehrten Neuner den Rang abzulaufen. Bodenständ­ig, frech, bayerisch – das kommt an bei den Biathlon-Fans, die sich mehrheitli­ch in der zweiten Lebenshälf­te befinden.

Selbst dass der Weltverban­d aus seinem Goldesel den letzten Profit herausquet­scht, tut der Erfolgsges­chichte bislang keinen Abbruch. Im Biathlon gibt es jedes Jahr eine WM. Das Wettkampfp­rogramm wurde mit der Single-Mixed-Staffel ins Absurde aufgebläht. Mehr Sendezeit heißt mehr Geld. Selbst die

Biathlon mit Top Quoten

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Foto: dpa Laufen und schießen: Eine Kombinatio­n, die beim Publikum ankommt.
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