Was Wasamolle wissen
Fasnachter erklären Illerzeller Kindern, warum sie so heißen wie sie heißen
Die Wasamolle sind Senkrechterstarter in der närrischen Szene. Sie gibt es seit 1999 und flugs wurden aus 18 Gründungsmitgliedern 70 aktive Fasnachter, die überall gern gesehen sind. Wert wird dabei auf den Nachwuchs gelegt. So hat sich die Schar der Mädchen und Buben auf 28 Kinder und Jugendliche erhöht. Der Brauchtumsgruppe aus Illerberg geht es nicht nur um Gaudi. Die Wasamolle erzählen eine Geschichte, ihre Geschichte.
In jedem Jahr besuchen Mitglieder der Gruppe die Kindergärten in der Stadt Vöhringen. Sie kommen dann in ihrem Häs. Arbeitsschuhe, mit weißen Bändern umwickelte Beine, ein grob geschnittener Mantel und der Clou: eine aus Holz geschnitzte grimmige Maske. Gestern waren sie zu Gast im Illerzeller Kneipp-Kindergarten „Pusteblume“. Die Kinder hören aufmerksam zu. Wasamolle hat man früher die Ochsen bezeichnet, die in den Wasenlöchern beim Torfstechen sich ins Geschirr legen mussten. Damit halfen sie den Bauern, die arm waren. Aber Torf war ein begehrtes Heizmaterial.
Beinkleid ist von Interesse
Sehr oft interessieren sich die Kinder für das etwas ausgefallene Beinkleid, die braunen groben Strümpfe, die mit weißen Bändern umwickelt sind. Das dient auch einem nützlichen Zweck. Insekten und sonstiges lästiges Getier können die arbeitenden Bauern dann nicht stechen und pisacken.
Nicht fehlen darf bei der Ge- schichte der „Verbet“. Eine Figur, die immer dabei ist. Ein armer Bauer hatte seine letzte Kuh verloren und kein Geld für eine neue. Man sagte ihm, er soll zu nächtlicher Stunde den Teufel anbeten. Er würde helfen.
Die Begegnung mit einem Jäger belehrte den Bauern eines besseren. „Den Teufel betet man nicht an.“Der Jägersmann lieh dem Bauern die Gulden für den Kauf einer neuen Kuh.
Visiten sind Tradition
Es ist ein Stück Brauchtum, das die Wasamolle weiter vermitteln wollen. Daher sind die Visiten in den Kindergärten schon ein Stück Tradition für den Nachwuchs geworden.