Illertisser Zeitung

FCA Fans im Clinch mit dem Klub

Vor dem Spiel gegen RB Leipzig legen es Fans auf eine Machtprobe an und weigern sich, Fanbanner autorisier­en zu lassen. Die Polizei spricht von einem Spiel mit erhöhtem Risiko

- VON FLORIAN EISELE

Zwischen dem FC Augsburg und einem Teil seiner Fans droht ein Zerwürfnis. Grund sind die unterschie­dlichen Positionen vor dem Spiel gegen RB Leipzig. Der FC Augsburg besteht nach den jüngsten Ausschreit­ungen bei Auswärtssp­ielen der Leipziger darauf, die ins Stadion mitgeführt­en Plakate, Spruchbänd­er und Flugblätte­r im Vorfeld zu autorisier­en. Eine Fangruppie­rung weigert sich.

Dabei handelt es sich um die „Fanszene Fuggerstad­t“. In dem Zusammensc­hluss sind derzeit rund 500 Unterstütz­er des Vereins aus etwa 30 Fanklubs vertreten. Es gibt regelmäßig­e Treffen, in denen Mitglieder Aktionen oder Choreograf­ien organisier­en. Die Führungsro­lle haben dabei die Ultra-Fans inne. In einer Stellungna­hme geht die Fanszene Fuggerstad­t auf Konfrontat­ionskurs und wehrt sich gegen jegliche Einflussna­hme des Vereins. In dem Schreiben heißt es: „Eine geplante Choreograf­ie wird von uns genauso durchgezog­en wie es in Augsburg seit jeher üblich ist: Ohne vorherige Anmeldung oder Autorisier­ung.“Die Führung des FC Augsburg gehen sie in der Stellungna­hme massiv an: „Statt Rückgrat zu beweisen und nüchtern die tatsächlic­hen Gegebenhei­ten in Augsburg zu betrachten, werden rein populistis­che Schritte in die Wege geleitet“, heißt es in dem Schreiben.

Wie der FC Augsburg darauf reagiert, ist bislang offen. In der Pressekonf­erenz vor dem Spiel gegen RB Leipzig vermied FCA-Sprecher Jakob Kunz konkrete Aussagen. „Wir stehen im Austausch und im Dialog mit der Fanszene, aber darüber hinaus können wir uns aktuell nicht äußern.“Die Gespräche mit der aktiven Fanszene würden vonseiten des Vereinsvor­stands um Präsident Klaus Hofmann und Manager Stefan Reuter geführt, um ein Vorgehen abzusprech­en.

Fans, die einen Stadionbes­uch planen und nicht wissen, was erlaubt ist, werden gebeten, sich an dem Schreiben zu orientiere­n, das der FC Augsburg am Dienstag auf seiner Homepage veröffentl­icht hatte. Ansonsten stehe der FCA über Telefon und per E-Mail zur Verfügung. Wie am Spieltag die Kontrolle der Fans aussieht, ist unklar. Fakt ist: Nicht nur der FCA, sondern auch die Polizei reagiert auf die jüngsten Eskalation­en bei RB-Auswärtssp­ielen. Polizeidir­ektor Peter Trippmache­r wird den Einsatz am Freitag leiten, er spricht von einer Begegnung mit erhöhtem Risiko. Besonders die Vorkommnis­se beim Spiel der Leipziger in Dortmund geben Grund zur Sorge. Bei Krawallen gab es dort mehrere Verletzte. In Augsburg werden 1000 Gästefans erwartet.

Wenn der Ordnungsdi­enst die harte Linie durchzieht und gegebenenf­alls einzelnen Fans die Plakate abnimmt, stellt sich die Frage, wie diese reagieren werden. FCA-Trainer Manuel Baum würde es bedauern, wenn die Fans ihre Unterstütz­ung einstellen. „Wenn es Gedanken in diese Richtung geben sollte, fände ich das schade.“Innerhalb der Mannschaft, beteuern sowohl Baum als auch Torwart Marwin Hitz, habe das Thema bisher keine große Rolle gespielt.

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