Geburtenzahlen in Memmingen steigen sprunghaft an
Standesamt weist auf Schließung der Geburtenstation in Illertissen hin
Einen Sprung nach oben stellt das Memminger Standesamt bei den Geburten fest: 2027 waren es im vergangenen Jahr – und damit 347 mehr als noch 2015. Dagegen ergaben sich bei Sterbefällen, Hochzeiten und Kirchenaustritten rückläufige Tendenzen. ● Den Anstieg der Geburtenzahlen führt Werner Wegmann, Leiter des Standesamtes, auch darauf zurück, dass durch die Schließung der Geburtenstation in Illertissen viele Babys stattdessen im Memminger Klinikum das Licht der Welt erblicken. Eine Rolle spielen laut dem Behördenchef zudem die Flüchtlingskinder, die hier geboren werden. 71 mal kamen Zwillinge zur Welt, zweimal gab es eine Drillingsgeburt. Geht’s um beliebte Namen für den Nachwuchs, so rangieren bei den Mädchen drei alte Bekannte auf den vorderen Plätzen: 47 mal nannten Eltern ihre Tochter Maria, im Vorjahr noch der dritthäufigste Name. Auf die Variante Marie fiel die Entscheidung 38 mal und Sophie (32), Spitzenreiterin des Jahres 2015, landete diesmal auf Platz drei. Die top Drei bei den Jungen waren Maximilian (24), Noah (23) und Anton (21).
Fälle, in denen das Standesamt Eltern ihren Namenswunsch abschlagen muss, gab es laut Wegmann in den vergangenen Jahren selten. „Wir sind da sehr liberal und lehnen nur Vorschläge ab, die der Bedeutung und dem Sinn nach keine Vornamen sind.“Bei Namen für Flüchtlingskinder werde lediglich kurz anhand des Internets überprüft, ob es sich um einen existierenden Vornamen handelt. ● 241 Paare – und damit 24 weniger als im Jahr 2015 – gaben sich das Ja-Wort. Eine Lebenspartnerschaft gingen vier gleichgeschlechtliche Paare ein. Dabei handelte es sich laut Wegmann ausschließlich um weibliche Paare. ● Im Stadtgebiet starben laut Standesamt 716 Menschen – das sind 46 weniger als im Vorjahr. ● War in der Bilanz von 2014 noch die höchste Zahl der Austritte festzustellen, so gab es in den beiden vergangenen Jahren eine rückläufige Tendenz. Diese hatte sich 2015 mit 264 Fällen eingestellt und 2016 waren es mit 233 Männern und Frauen nochmals weniger Personen, die diese Entscheidung trafen. 130 von ihnen waren laut Wegmann katholisch, 100 evangelisch – die drei übrigen hatten zuvor dem russisch-orthodoxen, dem neuapostolischen und dem evangelisch-reformierten Glauben angehört.