Ulmer wollen alles raushauen
Spatzen-Trainer Baierl und seine Mannschaft geben sich vor der Partie bei Spitzenreiter Waldhof Mannheim kämpferisch. Es gibt aber wieder personelle Probleme
Für den SSV Ulm 1846 Fußball ist der Weg in der Regionalliga Südwest gerade ziemlich steinig. Irgendwie haben die Spatzen in der Winterpause ihre Form und ihren Rhythmus verloren. Immerhin gab es am vergangenen Samstag gegenüber dem ersten Spiel in 2017 (0:5 bei Eintracht Trier) gegen die Stuttgarter Kickers eine Steigerung. Das Spiel der Ulmer war immer noch mäßig, aber sie holten ein 1:1 und zeigten auch spielerisch leichten Aufwärtstrend. Eine deutliche Steigerung muss die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl wohl morgen im Auswärtsspiel gegen Waldhof Mannheim zeigen, wenn sie gegen den Tabellenführer halbwegs bestehen will. Eine Leistung wie im Hinspiel, als die Spatzen die Nordbadener am achten Spieltag mit 2:1 bezwangen und damit Waldhof die erste Saisonniederlage beibrachten, ist sicher nötig. Beide SSV-Treffer erzielte damals Stürmer David Braig, der nach seiner Verletzung nun zwar wieder am Mannschaftstraining teilnimmt, für den aber morgen ein Einsatz wohl noch zu früh kommt.
Die Mannheimer kassierten zuletzt eine 0:1-Niederlage in Kassel – es war die erste Pleite nach zehn Siegen in Folge. Der Auftritt des SVW war für seine Verhältnisse recht dürftig und Trainer Gerd Dais war etwas angefressen: „„Meine Mannschaft hat heute zu keinem Zeitpunkt ihre Leistung abgerufen. Wir haben uns keine wirkliche Torchance erarbeitet.“Das dürfte morgen anders werden. Die Ulmer Gastgeber werden unbedingt Wiedergutmachung betreiben wollen.
Gegen die Stuttgarter Kickers stand die SSV-Abwehr wieder stabil, obwohl Innenverteidiger Florian Krebs wegen seiner Rotsperre fehlte. Er muss auch morgen noch zuschauen und ob ihn Ex-Profi Tim Göhlert wie am vergangenen Samstag wieder vertreten kann, ist offen. Wahrscheinlich wird er wegen seiner intensiven beruflichen und privaten Verpflichtungen nicht mit nach Mannheim fahren. Stephan Baierl muss also wieder sein Team umstellen. Für die Position in der Innenverteidigung neben Johannes Reichert kommen Antonio Pangallo, Volkan Celiktas oder Felix Hörger in Frage. Alper Bagceci und Pierre Fassnacht fallen wohl beide weiterhin aus und Vinko Sapina, der gegen die Stuttgarter wegen Knieproblemen früh ausgewechselt wurde, ist für die morgige Begegnung auch kein Thema.
Trotzdem gibt sich der Ulmer Trainer kämpferisch: „Wir wollen dagegenhalten. Egal, gegen wen wir spielen, für uns ist wichtig, dass wir unsere Ziele erreichen. Deswegen werden wir mit einer positiven Stimmung ins Spiel gehen und alles raushauen.“Baierl ist bewusst, dass die Mannheimer genügend Gründe haben, gegen Ulm unbedingt gewinnen zu wollen: Zum einen wollen sie unbedingt aufsteigen, zum zweiten wollen sie sich für die Hinspielniederlage gegen die Spatzen revanchieren, zum dritten sich für die 0:1-Niederlage in Kassel rehabilitieren. Aber die Ulmer freuen sich trotzdem auf die Partie. Baierl: „Die Atmosphäre dort ist toll. Es kommen in das reine Fußballstadion viele Zuschauer und sorgen für eine großartige Stimmung, natürlich auch gegen die Gastmannschaft. Aber es wird ein Highlight-Spiel.“